Symbolbild/Labor Bild: pixabay
Mittlerweile ist die Zahl der Infizierten auf drei gestiegen. Landrat und Amtsärztin mahnen zu Besonnenheit - ab Dienstag ist eine Infohotline eingerichtet.

Neben den zwei Corona-Fällen im Landkreis Donau-Ries, die bereits seit Freitag bekannt sind, gibt es nun einen dritten Fall. Das haben Landrat Stefan Rößle und die Leiterin des Gesundheitsamts, Dr. Raffaella Hesse, bei einer Pressekonferenz am Montagnachmittag bekannt gegeben. 

Während sich die ersten beiden Betroffenen bei Reisen in Risikogebiete angesteckt haben und in Zusammenhang zueinander stehen, handelt es sich beim dritten Fall um eine Kontaktperson zu einem Infizierten aus einem anderen Bundesland. Alle drei Betroffenen zeigten nur leichte oder überhaupt keine Krankheitssymptome und befänden sich in häuslicher Quarantäne, so Amtsärztin Dr. Hesse. Die Aufgabe des Gesundheitsamtes ist es nun, sämtliche Kontaktpersonen zu ermitteln, um weitere Infektionen auszuschließen. Täglich sind die zwei Ärztinnen des Amtes sowie die zwei Mitarbeiter derzeit in Kontakt mit Menschen aus dem Umfeld der Erkrankten. Wo die Patienten wohnen, gibt das Landratsamt unterdessen nicht bekannt. Man möchte die Privatsphäre der Betroffenen schützen, erklärt Rößle.

Verdachtsfälle sollen sich an Hausärzte wenden

Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, bittet das Landratsamt um die Mithilfe der niedergelassenen Hausärzte. An diese sollen sich Personen wenden, die Symptome aufweisen und sich möglicherweise infiziert haben könnten. Wer allerdings nicht in einem der Risikogebiete war und keinen Kontakt zu Infizierten hatte, hätte keinen Grund zur Sorge. Auch Reiserückkehrer und deren Angehörige ohne Symptome sind laut Dr. Hesse nicht in Gefahr. Sie rät von "Sicherheitstests" ab und appelliert zu Besonnenheit, solang keine Symptome erkennbar sind. 

Wie berichtet kehrten Schüler der Ludwig-Auer-Mittelschule in Donauwörth und der Realschule Maria Stern in Nördlingne kürzlich vom Skilager in Südtirol zurück. Diese Kinder müssen aus Vorsichtsmaßnahmen nun 14 Tage dem Unterricht fern bleiben. Die häusliche Quarantäne gilt allerdings nicht für Lehrer, Eltern oder Geschwisterkinder. Auch hier gelte laut Dr. Hesse: Wer keine Symptome zeige, braucht nicht beunruhigt zu sein. Sie empfiehlt erwachsenen Reiserückkehrern und deren Angehörigen im Berufsalltag auf direkten Kontakt mit anderen Personen zu verzichten. 

Warum nicht alle Schüler, die nun aus Südtirol zurückgekehrt sind, auf das Coronavirus getestet wurden, erklärt Dr. Hesse ebenfalls. Weil das Virus möglicherweise erst nach 14 Tagen ausbrechen könnte, mache ein frühzeitiger Test meist wenig Sinn. "Wer heute negativ getestet wird, bei dem könnte schon morgen der Test positiv ausfallen", so Hesse. 

Landrat mahnt zu Besonnenheit

Die Sorge in der Bevölkerung sei nachvollziehbar, meint die Leiterin des Gesundheitsamtes. Sie und der Landrat bitten um einen verantwortungsvollen und vorsichtigen Umgang mit der Situation, keinesfalls sollten die Menschen nun aber in Panik ausbrechen, so Stefan Rößle. Ab morgen ist im Landratsamt Donau-Ries eine Infohotline eingerichtet, unter der Bürgerinnen und Bürger Informationen bekommen und Fragen stellen können. 

Infohotline

Ab morgen können sich Bürgerinnen und Bürger mit Fragen rund um das Coronavirus an die Telefonnummer 0906 74-443 wenden. Die Telefonhotline ist am Dienstag 10. März besetzt. Täglich ist die Hotline zwischen 8 und 18 Uhr erreichbar.