Die älteste Käthe-Kruse-Puppe. Bild: Torsten Rehbinder
Seit dem 5. Mai 1993 bevölkert eine bunte Schar der weltbekannten Puppen aus der Manufaktur von Käthe Kruse (1883-1968) das Erdgeschoss des ehemaligen Kapuzinerklosters in der Donauwörther Pflegstraße 21a. Zum Jubiläum des 30-jährigen Bestehens gibt es viele neue Angebote.

Eine großzügige Stiftung von Hanne Adler-Kruse und ihrem Mann Heinz Adler ermöglichte es der Stadt Donauwörth ein Museum zu schaffen, das bis heute internationale Aufmerksamkeit genießt. Diese Schenkung wurde am 30. Mai 1988 zwischen der Käthe Kruse Puppen GmbH und Dr. Alfred Böswald, damals Erster Bürgermeister der Stadt Donauwörth, vollzogen.

Übereignet wurden mehr als 100 Puppen und dazu Kataloge, umfangreiches Bildmaterial und weitere Archivalien wie persönliche Dokumente aus dem Nachlass von Käthe Kruse.

Die Stiftung war an die Errichtung eines Käthe-Kruse-Puppen-Museum gebunden. Zunächst wurde die Sammlung während der Sommermonate im Dachgeschoss des Heimatmuseums ausgestellt. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten im ehemaligen Kapuzinerkloster konnte die Sammlung als ganzjährig geöffnetes Museum in die Pflegstraße umziehen.

Seither hat das Museum eine stetige Entwicklung erfahren und ist seit der Übernahme der Sammlung von Tiny Riemersma im Jahr 2014 zur weltweit größten musealen Spezialsammlung für Käthe-Kruse-Puppen und Archivalien geworden. Zur Sammlung gehören außerdem viele Kunstwerke aus der Familie Kruse und dem Umkreis, hauptsächlich der sog. Berliner Secession. Der bekannte Bildhauer Max Kruse, der Ehemann von Käthe Kruse, war Mitglied dieser Künstlervereinigung.

Angebote zum Jubiläumstag

Das Käthe-Kruse-Puppen-Museum plant in diesem Jahr mehrere besondere Angebote: Zum Jubiläumstag am 5. Mai wird auf der Internetseite des Museums ein virtueller Rundgang freigeschaltet, der nicht nur die Museumsräume abbildet, sondern viel Wissenswertes rund um das Thema vermittelt. In Videoclips, beispielsweise der Käthe Kruse Manufaktur, gesprochenen Sequenzen oder einem Puppen-Setzkasten werden zusätzliche Informationen angeboten, die die Präsentation der Dauerausstellung ergänzen. Um das barrierefreie museumspädagogische Angebot auszubauen, wird ein Führer in leicht verständlicher Sprache erarbeitet, der in den Sprachniveaus A1, A2 und B2 zur Verfügung stehen wird.

Die Sonderausstellung „Puppenmode – Modepuppen“ wirft ab 13. Mai unter anderem einen Blick auf die besonders detailverliebt ausgearbeitete Bekleidung der Käthe-Kruse-Puppen und stellt die Frage nach dem Verhältnis von Mode und Puppen auch hinsichtlich der Schaufensterfiguren.

Aktuell beginnt die Serie „30 Jahre - 30 Objekte“ mit ausführlichen Beschreibungen herausragender Gegenstände aus der Sammlung des Museums. Darunter sind besondere Puppen, ein handgeschriebenes Tagebuch von Käthe Kruse oder ihre bemerkenswert künstlerisch gestalteten Stickbilder.

Das erste Objekt wird die älteste Käthe-Kruse-Puppe Puppe sein, die zum Museumsbestand gehört. Sie trägt ihrer Bedeutung entsprechend die Inventarnummer 1 im Objektverzeichnis des Museums. Das Besondere ist, dass sich Käthe Kruse mit genau dieser Puppe fotografieren ließ, als sie am 17.09.1953 ihren 70. Geburtstag feierte.

Die Objekte der Reihe werden nacheinander in der Dauerausstellung präsentiert und fortlaufend auf www.käthe-kruse-puppenmuseum.de angekündigt und beschrieben. (pm)