Mithilfe der Bevölkerung

Gesucht: Messingtafel mit Inschrift zur Vollendung des Turms Daniel von 1490

Die originale Tafel aus dem Spätmittelalter, die an einen historischen Moment der Stadtgeschichte erinnert, wurde zuletzt in den 1960er Jahren an Ort und Stelle gesehen. Seither fehlt von ihr jede Spur. Unglücklicherweise konnte bisher auch kein Foto der Tafel aufgefunden werden. Bild: Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler
Zum 600-jährigen Jubiläum der St.-Georgskirche sucht das Stadtarchiv Nördlingen nach einer Messingtafel von 1490, die einst am Turm „Daniel“ angebracht war.

Das Wahrzeichen des Rieses, die Nördlinger Georgskirche mit ihrem Turm Daniel, steht vor einem Jubiläum: Ihre Grundsteinlegung jährt sich 2027 zum 600. Mal. Zu diesem Anlass wird die Geschichte der St. Georgskirche derzeit umfassend aufgearbeitet. Die Ergebnisse werden in ein neues, reich bebildertes und fachlich fundiertes Buch fließen, das der interessierten Öffentlichkeit zum Jubiläumsjahr präsentiert werden soll.

In diesem Zusammenhang wurde Stadtarchivar und Stadtheimatpfleger Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler auf eine Inschrift aufmerksam gemacht, die seit Jahrzehnten verschollen ist. Es handelt sich dabei um eine Messingtafel aus dem Jahr 1490, die an die Vollendung des Turmbaus erinnerte. Sie war oben auf dem Daniel beim Austritt auf den Kranz rechts in der Wand auf Augenhöhe angebracht. Man kann die Fassung dort noch deutlich sehen (siehe Bild). Der Text der Inschrift ist in der Literatur überliefert. Er lautet sinngemäß:

„Nach Christi Geburt 1490 Jahre, an St. Martinsabend, dem 10. Tag des November, ordnet Meister Heinrich Kugler, Kirchenmeister, den letzten Stein oben an St. Jörgen Kirchturm; den legten Gabriel Erninger, Bürgermeister, und Jakob Protzer, auch Blasius Wemdinger. Kirchenprobst war derjenige Protzer, der anno domini 1454, damals als Bürgermeister, auch den ersten Stein zum Turm gelegt hat.“

Die originale Tafel aus dem Spätmittelalter, die an einen historischen Moment der Stadtgeschichte erinnert, wurde zuletzt in den 1960er Jahren an Ort und Stelle gesehen. Seither fehlt von ihr jede Spur. Unglücklicherweise konnte bisher auch kein Foto der Tafel aufgefunden werden.

Der Stadtarchivar hofft daher auf die Mithilfe der Bevölkerung. Jeglicher Hinweis auf den Verbleib der originalen Messingtafel (Maße ca. 13 x 26 cm) oder eine Abbildung davon wird dankbar entgegengenommen (E-Mail: stadtarchiv@noerdlingen.de, Tel. 09081/84-610). (dra)