Die Blaualgen zeigen sich durch Schlieren auf der Wasseroberfläche. Bild: Gesundheitsamt Donau-Ries
Am Riedlinger Baggersee wurden giftige Blaualgen festgestellt. Das Gesundheitsamt appelliert, sich nicht im Bereich der sichtbaren Schlieren aufzuhalten.

Bei der gestrigen routinemäßigen Beprobung der EU-Badegewässer sind am Riedlinger Baggersee Schlieren im Wasser beim Ufer des Piratenschiffs aufgefallen. Aus diesem Grund wurde direkt eine Gewässerprobe entnommen. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) konnte, wie dem Landratsamt heute mitgeteilt wurde, bei dieser Probe Blaualgen des Subtyps Microcystis nachweisen. Nach erneuter optischer Prüfung am heutigen Tag, konnten ebenfalls Schlieren festgestellt werden, diesmal jedoch im Bereich des Stegs.

Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Donau-Ries spricht daher gemäß den Empfehlungen des Umweltbundesamtes eine entsprechende Warnung aus. Das Ordnungsamt der Stadt Donauwörth wurde gebeten, einen entsprechenden Warnhinweis auszuhängen. Die Blaualgen wurden heute zwar nicht direkt im Hauptbadebereich gesichtet, jedoch zeigt die Sichtung gestern und heute wie schnell die Blaualgen „wandern“ und somit ein Vorkommen im Hauptbadebereich für die nächsten Tage nicht ausgeschlossen werden kann. Eine erneute Sichtung inkl. Beprobung des Baggersees ist für Donnerstag, 22.06.2023 geplant.

Warnung des Gesundheitsamts: 

  • Vermeiden Sie den Aufenthalt in Bereichen mit sichtbaren Schlieren. Dies gilt insbesondere für Kinder und Kleinkinder beim Spielen im Strandbereich.
  • Vermeiden Sie, beim Wassersport Wasser zu Schlucken! Lassen Sie auch Ihre Hunde möglichst nicht aus sichtbar betroffenen Bereichen trinken!
  • Treten nach dem Kontakt zu Blaualgen Durchfall, Atemnot oder Hautreizungen auf, suchen Sie umgehend einen Arzt auf!

Blaualgen können giftig sein

Bei Blaualgen handelt es sich um natürlich in Gewässern vorkommende Cyanobakterien, die teilweise auch gifttige Stoffe, sog. „Cyanotoxine“ bilden können, wie z. B. die aktuell nachgewiesene Gattung Microcystis. Diese Stoffe können beim Menschen Symptome wie Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen. In größeren Mengen aufgenommen, wie es beispielsweise bei kleinen Kindern beim Spielen am Uferrand oder Hunden beim Trinken von belastetem Wasser vorkommen kann, können diese Giftstoffe auch lebensgefährlich sein. Erkennbar sind die Algen an der Formation von grünlichen teppichartigen Flächen auf dem  Wasser. Diese „Wasserblüten“ können dabei witterungsbedingt rasch auftreten und verschwinden. Ebenfalls kann das Wasser an diesen Stellen stark getrübt sein. Abhilfe schafft das Meiden der sichtbaren Algenteppiche, so dass z. B. der Wechsel der Zugangsstelle zum See bereits eine geeignete Maßnahme darstellt.

Detailliertere Informationen zu den Cyanobakterien finden sich auf dem Merkblatt im Internet auf www.donau-ries.de/riedlingen