Donau-Ries/Herkheim - Bereits im Jahr 2014 hat die Diakonie Donau-Ries entschieden, neue Wege zu gehen. Über mehrere Wochen wurden alle Touren der Mitarbeiter der ambulanten Pflege aufgezeichnet und von Elektromobilität-Berater Matthias Schwarz in einer Wirtschaftlichkeitsanalyse gründlich ausgewertet. Danach überwogen die positive Aspekte und die Geschäftsleitung wagte den Schritt in die Elektromobilität. Ausschlaggebend waren vor allem zwei Aspekte, erklärt Dekan Gerhard Wolfermann. "Einerseits können wir damit etwas für den Umweltschutz tun, andererseits bewahren wir damit die Schöpfung", so der Dekan. Besonders die jährliche CO2-Ersparnis und wichtige wirtschaftliche Faktoren hatten die Verantwortlichen aufhorchen lassen. "Alleine durch die Fahrten zur Tankstelle mit Benzin- oder Dieselfahrzeugen entstehen pro Jahr und pro Fahrzeug rund 1000 Euro an Personalkosten. Mit den E-Fahrzeugen kann dieser Betrag zusätzlich noch eingespart werden," so der verantwortliche Projektleiter Matthias Schwarz. Laut Schwarz amortisieren sich die Investitionskosten für die Fahrzeuge, die Photovoltaikanlage und den Speicher innerhalb von circa 24 Monaten.
Leuchtturmprojekt im 370-Seelen Dorf
Seitdem hat sich am Standort in Nördlingen-Herkheim einiges getan. Insgesamt sechs Elektro-Fahrzeuge stehen nun auf dem neugebauten und erweiterten Parkplatz der Diakonie. Bewusst hat sich der Wohlfahrtsverband für das Modell "Renault Zoe" entschieden. Rainer Sens, Geschäftsführer der Autohaus Sens GmbH, räumte der Diakonie großzügige Rabatte ein, sodass das Projekt bis dato mit rund 100.000 Euro gefördert werden konnte.
Bereits zu Beginn der Projektverwirklichung hat der kirchliche Verband außerdem Gespräche mit der Varta AG geführt, und sich für ein besonders hochmodernes und vor allem umweltfreundliches System entschieden. Der Strom für die E-Autos wird eigens mittels der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Diakonie in Herkheim erzeugt, und in einer intelligenten Speicheranlage gesammelt. Zwischen der Früh- und Abend-Tour, und natürlich nachts werden dann die Fahrzeuge "aufgetankt".
Vor allem bei den Mitarbeitern herrschte zu Beginn Unsicherheit im Umgang mit den neuen Fahrzeugen. "Man muss natürlich auf die Bedürfnisse der Pflegedienstmitarbeiter eingehen. Vor allem die Angst, dass man mit einem Elektroauto nicht an sein Ziel kommt ist allgegenwärtig", erklärt Projektleiter Matthias Schwarz. Durch gezielte und intensive Schulungen konnte den Mitarbeitern die Zweifel aber genommen werden und auch der Umgang mit den E-Fahrzeugen nähergebracht werden. "Mittlerweile", erklärt Pflegedienstleiterin Hedwig Stimpfle, "sind unsere Mitarbeiter begeistert von den Fahrzeugen". Um wirtschaftlich optimal das Potenzial der Fahrzeuge auszuschöpfen, hat sich die Diakonie Donau-Ries für zwei verschiedene Akku-Typen ausgesprochen. "Für unsere zwei längeren Touren haben wir uns bewusst für größere Akkus in den Fahrzeugen entschieden", so Projektleiter Matthias Schwarz.