Plants-to-go im alten Kaffeebecher und individuelle Anhänger aus altem Plastik – Einmalverpackungen müssen nicht im Müll landen, weiß Jugendsozialarbeiterin Nina Thorwart. Bild: Nina Thorwart
Schon vor der Corona-Pandemie war das Abfallaufkommen enorm. 457 kg Müll produzieren Deutsche durchschnittlich jährlich pro Kopf. Auch in öffentlichen Mülleimern in der Nördlinger Innenstadt werden große Mengen an Müll entsorgt.

Die zunehmende To-Go-Gastronomie in der Corona-Krise hat dieses Phänomen verstärkt, wie sich in zusätzlichem Müll, der auf öffentlichen Plätzen entsorgt wird, wiederspiegelt. Dies betrifft insbesondere Einweg-Verpackungen wie Becher für Heißgetränke, Softgetränke oder Eis, Brötchentüten und Burger- oder Pizza-Kartons. Dass diese kreativ weiterverwendet werden können, darauf will die Nördlinger Jugendsozialarbeiterin Nina Thorwart aufmerksam machen.

„Grundsätzlich sollte es in unser aller Interesse sein, dass wir weniger Müll produzieren und damit auch weniger Ressourcen verbrauchen. So wird vielerorts wiederverwendbares Geschirr angeboten und ein Eis in der Waffel schmeckt mindestens so gut wie im Becher,“ betont Nina Thorwart. Wenn es aber doch mal ein Einwegbecher oder ähnliches sein muss, empfiehlt sie, dass Einwegverpackungen nicht sofort im Müll landen und die Umwelt belasten. „Einwegverpackungen können einen weiteren sinnvollen Zweck erfüllen. Man kann den eigenen Müll mit nach Hause nehmen und daraus ein Upcycling-Projekt kreieren oder ihn anderweitig verwenden, bevor er weggeworfen wird.“

Eis- und Kaffeebecher können laut Nina Thorwart, Mitarbeiterin der KJH Donauries, beispielsweise wunderbar zu plants-to-go umfunktioniert werden. Man müsse hierfür nur die Becher auswaschen, individuell mit Acrylfarbe bemalen und mit Blumenerde befüllen. Dann könne man einen Ableger einer Pflanze von zuhause einpflanzen und habe ein super Mitbringsel für die nächste Einladung bei Familie, Freunden oder Kollegen.

„Ein weiteres Abfallprodukt, welches super upgecycelt werden kann, ist Plastik mit dem Recyclingzeichen PS6,“ so Nina Thorwart. Oftmals sind Verpackungen wie z. B. Sushi-Boxen aus diesem Polystyrol Plastik. Dieses könne man mit geeigneten Stiften (z. B. Folienstiften) bemalen bzw. eine Vorlage darauf abpausen und ausschneiden. Anschließend könne das ausgeschnittene Motiv auf ein Backpapier gelegt und bei 150-160°C für eine kurze Zeit im Ofen „gebacken“ werden. Durch die Hitze schrumpft das Plastik um ca. die Hälfte des ursprünglichen Motivs zusammen. Wenn man vor dem Backen ein Loch stanzt, erhält man beispielsweise einen Anhänger. So kann man selbst ein individuelles Geschenk herstellen.

„Das Internet bietet viele weitere tolle Upcycling-Ideen, die das Zuhause und den Alltag schöner machen, ein Bewusstsein für Müll und die von uns verbrauchten Mengen an Müll schaffen und Einmal-Verpackungen einer sinnvollen Weiternutzung zukommen lassen,“ ist Nina Thorwart überzeugt. (pm)