Erneut will die Tierschutzorganisation mit Bild- und Videomaterial auf die Zustände auf einem Bauernhof in einem Oettinger Stadtteil aufmerksam machen. Weil nach ihren Angaben gegen das Tierschutzgesetz verstoßen wurde, hat der Verein den Hof abermals beim Landratsamt gemeldet. Die Veterinäre haben den Hof heute deshalb erneut kontrolliert.
Oettingen - Ende vergangenen Jahres konfrontierte die bundesweite Tierschutzorganisation Animals United die Stadt Oettingen und das zuständige Veterinäramt Donau-Ries mit umfassendem Bildmaterial über die Zustände auf einem Bauernhof und forderte ein sofortiges und nachhaltiges Eingreifen der Behörden. Von grober Vernachlässigung, mangelnder und falscher Verpflegung, grausamen Todesfällen und erschreckenden Hygienemängeln war die Rede.
Bürgermeisterin Petra Wagner zeigte sich damals schockiert, das Veterinäramt inspizierte den Hof noch am selben Tag und erteilte kleine Auflagen. Die Veterinäre stellten bei ihren damaligen Kontrolle allerdings fest, dass sich die Tiere in dem kleinen Betrieb in keinem Zustand befanden, „der ein umgehendes Eingreifen aus tierschutzrechtlicher Sicht erforderlich machte“. Allerdings sei in Form von Auflagen auf kleineren Beanstandungen reagiert worden, so das Amt damals. Welche Beanstandungen und Auflagen das genau waren, hat das Veterinäramt nicht mitgeteilt. Es könnte sich zum Beispiel um veränderte Fütterungs- und Tränkzeiten gehandelt haben.
Nun, drei Monate später, gibt es abermals aktuelle Aufnahmen. Sie sollen beweisen, dass die behördlichen Anordnungen keine Früchte tragen. Es bestehe weiterhin akute Verletzungsgefahr für die Rinder und Katzen auf dem Hof und die hygienischen Zustände sowie die Versorgungmängel seien untragbar, so die Tierschützer. „Die aktuellen Aufnahmen zeigen, dass der Bauer die ihm gestellten Auflagen nachweislich nicht einhalten kann. Es muss akut etwas getan werden, um die Tiere und ihn zu schützen. Die vorgeschobene mangelnde Gesetzeslage ist kein Argument, sondern sollte direkt vom Landratsamt beim Gesetzgeber angeprangert werden statt diese als Ausrede zu nutzen. Auch der Wille der Stadt und der Bürgermeisterin scheinen schwach. Letztere beteuert, dass es schwer sei, den Bauern zu erreichen, während sie die Vorwürfe zurückweist, die Stadt würde zu wenig machen. Der Mann ist jeden Tag auf seinem Hof, schwer erreichbar sieht anders aus, echter Einsatzwillen auch“, so Viktor Gebhart von Animals United e.V..
Die Tierschützer haben daher heute abermals Anzeige beim Veterinäramt erstattet und die Stadt sowie die Bürgermeisterin informiert. Sie sprechen von Behördenversagen, rügen die Verantwortlichen deutlich und rufen zu Protesten auf
Veterinäramt führte heute Kontrollen durch
Das Veterinäramt hat die heute eingegangene Anzeige zum Anlass genommen, und heute eine erneute Kontrolle vor Ort durchgeführt, teilt das Landratsamt auf Nachfrage mit. Das Ergebnis: Der Betrieb erfülle die Anforderungen so weit, dass die zu beachtenden Rechtsvorschriften keine weitere Möglichkeit für zusätzliche Auflagen bieten. Das Veterinäramt des Landratsamtes Donau-Ries führte und führt in regelmäßigen Abständen Kontrollen auf dem Hof in Oettingen durch. (pm/mk)