Der diesjährige Weltwassertag steht unter dem Motto „Natur für Wasser“. Mit diesem Themenschwerpunkt wollen die Vereinten Nationen die Bedeutung sogenannter „grüner Infrastrukturen“ wie Wälder, Wiesen und Feuchtgebiete für sauberes Wasser ins Bewusstsein rücken.
Nördlingen - „Das Wasser in den Städten und Gemeinden der Landkreise Donau-Ries, Dillingen an der Donau und Weißenburg-Gunzenhausen kommt in hoher Qualität aus der Leitung. Es entspricht den strengen Vorschriften der Trinkwasserverordnung“, so Christof Lautner, Werkleiter der Bayerischen Rieswasserversorgung. Deutschland ist ein wasserreiches Land: 188 Milliarden Kubikmeter Süßwasser stehen der Bevölkerung in Deutschland zur Verfügung. Davon werden nur drei Prozent für die Trinkwasserversorgung genutzt. Regelmäßig bekommt das Trinkwasser aus der Leitung in Deutschland sehr gute Noten vom Umweltbundesamt. Damit das so bleibt, müssen die Wasserressourcen besser geschützt werden, was eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt.
Trotz der technischen Möglichkeiten zur Beseitigung unerwünschter Stoffe aus den Gewässern muss die Vorsorge im Mittelpunkt stehen: Stoffe, die gar nicht erst in die Gewässer gelangen, müssen nicht mit großem Aufwand entfernt werden. Wasserwerke und Abwasserentsorger können nicht dauerhaft als Reparaturbetriebe fungieren. Dies muss nicht nur aus ökologischen Gründen in unser aller Sinn sein, sondern auch vor dem finanziellen Hintergrund. Denn, letztendlich wird der Endverbraucher über den Wasserpreis mit diesen Kosten belastet. Die neue Bundesregierung muss dringend das Vorsorge- und Verursacherprinzip konsequent durchsetzen. Dazu gehört, die ökologische Landwirtschaft weiter auszubauen sowie Hersteller und Anwender von gefährdenden Stoffen und auch die Pharmaindustrie endlich in die Pflicht zu nehmen.
Auch die Verbraucher können etwas tun, um unsere Trinkwasserressourcen zu schützen: Reste von Lösungsmitteln, Pflanzenschutzmitteln, Fotochemikalien, Kosmetika, Holzschutzmitteln sowie Batterien, Farben und Lacke gehören in den Sondermüll. Man sollte schon beim Einkauf überlegen, ob es nicht umweltfreundlichere Alternativen gibt, beispielsweise lösemittelfreie Farben oder wiederaufladbare Akkus.
Medikamente können auf drei verschiedene Arten richtig entsorgt werden: Im Restmüll, sofern der Müll in Ihrer Kommune oder in Ihrem Landkreis vollständig verbrannt wird, bei Schadstoffsammelstellen oder in Apotheken, sofern diese sie annehmen. Auf keinen Fall gehören diese Medikamente in die Toilette oder in den Ausguss.
Neben dem vorbeugenden Trinkwasserschutz gilt es aber auch, die Grundwasserressourcen durch einen sorgsamen Umgang mit unserem Trinkwasser – dem Lebensmittel Nr. 1 – zu schonen. Die Bayerische Rieswasserversorgung hat in den letzten Jahren diesbezüglich einiges investiert, unter anderem in die Überwachung des Trinkwasserverteilnetzes und der Ortsnetze. So wird bei der Übergabe des Wassers in das jeweilige Ortsnetz, der Durchfluss gemessen und in das Leitsystem der Rieswasser übertragen und mit Referenzwerten verglichen. Leckagen und erhöhte Verbräuche im Ort können somit schnell festgestellt und die Reaktions- bzw. Reparaturzeit verkürzt werden. Das Ziel der Überwachung ist die Senkung der Rohrnetzverluste in der Folge von Rohrbrüchen und somit die Reduzierung der Grundwasserförderung, was neben der Entlastung der Grundwasserressource eine nicht unerhebliche Einsparung an Energie mit sich bringt. Gleichzeitig weist die BRW darauf hin, dass durch diese Technik automatisch unregelmäßige Mehrbräuche im Ortsnetz, z.B. bei Feuerwehrübungen oder Tankbefüllungen, festgestellt werden. Sollte somit ein geplanter Mehrverbrauch stattfinden, wären die Bayerische Rieswasserversorgung für eine vorherige Anmeldung dankbar, da ansonsten das Betriebspersonal tätig wird. (pm)