Die vier Stadträt*innen Johannes Thum (ÖDP), Brigitte Kundinger-Schmidt (SPD), Albert Riedelsheimer (3. Bürgermeister in Donauwörth/ Bündnis 90/Die Grünen) und Birgit Rössle (CSU) diskutierten mit den Schüler*innen. Das Bild zeigt (v.l.) Johannes Thum (ÖDP), Brigitte Kundinger-Schmidt (SPD), Moderator Mirco Zeitler, Albert Riedelsheimer (3. Bürgermeister in Donauwörth/ Bündnis 90/Die Grünen) und Birgit Rössle (CSU). Bild: Diana Hahn
Im Rahmen der diesjährigen Donauwörther Klimawoche fand an der Hans-Leipelt-Schule (FOS/BOS) in Donauwörth eine Podiumsdiskussion zum Thema Klimaschutz statt. Schülerinnen und Schüler der Hans-Leipelt-Schule und der Realschule Heilig-Kreuz diskutierten mit vier Stadträt*innen und stellten dabei kritische Fragen.

"Unser Planet sendet ein Notsignal", zitierte die Schulleiterin der Hans-Leipelt-Schule Doris Barth-Rieder die Worte des UN-Generalsekretärs António Guterres, in ihrer Begrüßung. Im Rahmen der Eröffnung der Weltklimakonferenz hatte Guterras diese Worte benutzt, um seinen Standpunkt in Sachen Klimakrise deutlich zu machen. "Das sollte uns alle zum Nachdenken bringen", so Barth-Rieder. Ihr selbst sei das Thema Klimaschutz ein großes Anliegen, deshalb forderte sie die Schülerinnen und Schüler zum Mitdiskutieren auf, denn jeder könne dazu beitragen, dass "Mutter Erde wieder ein Stückchen gesünder wird".

Viele Fragen von interessierten Schüler*innen

Was ist die größte Herausforderung eines Politikers beim Thema Klimaschutz? Wann wird die Situation für Radfahrer endlich besser? Warum setzt die Stadt Donauwörth auf E-Autos, wenn dadurch mehr Ressourcen verbraucht als geschützt werden? Warum geht es beim Thema Wasserstoff nicht weiter? Und was tun Sie eigentlich persönlich beim Thema Klimaschutz? Das sind nur einige der Fragen, die die interessierten Schülerinnen und Schüler der Hans-Leipelt-Schule und der Realschule Heilig-Kreuz bei einer Podiumsdiskussion am vergangenen Mittwoch, 9. November 2022, in der Aula der Hans-Leipelt-Schule den Donauwörther Stadträt*innen Johannes Thum (ÖDP), Brigitte Kundinger-Schmidt (SPD), Albert Riedelsheimer (3. Bürgermeister in Donauwörth/ Bündnis 90/Die Grünen) und Birgit Rössle (CSU) stellten. Dabei gaben sich die Jugendlichen aber nicht mit der erstbesten Antwort zufrieden, sondern hakten durchaus auch kritisch nach und machten ihren Standpunkt deutlich.

Radverkehr in Donauwörth 

Eines der Top-Themen: Radverkehr in Donauwörth. Die Situation für Radfahrer sei in Donauwörth im Moment eher unattraktiv, so die mehrheitliche Meinung der Schüler. Viele Strecken seien unsicher und generell müsse mehr für Fahrradfahrer getan werden. Wünschenswert, so ein Schüler, wäre ein Radweg vom Bahnhof zur Schule. Das Thema "sei bereits im Stadtrat angekommen" betonten Albert Riedelsheimer und Birgit Rössle übereinstimmend. Allerdings sei man hier auch auf das Miteinander und die gegenseitige Rücksichtnahme von Autofahrer*innen und Fußgänger*innen angewiesen. Bei den Schutzstreifen in der Nürnberger Straße, erklärte Birgit Rössle, habe es viel Kritik von Seiten der Bürger*innen gegeben. 

Auch das Thema Wasserstoff und E-Mobilität standen weit oben auf der Agenda. So kritisierte eine Schülerin, dass es unverständlich sei, dass die Stadt Donauwörth auf E-Autos setze. Würde diese Form der Mobilität, das Problem der Ressourcenverschwendung doch nur verlagern. Denn für E-Autos würden schließlich viele Ressourcen benötigt, argumentierte die Schülerin. E-Autos seien lediglich ein Zwischenschritt, bis man bei alternativen Energien, wie E-Fuels so weit sei, erwiderte Albert Riedelsheimer. Im Moment seien E-Autos das "kleinere Übel", so Riedelsheimer weiter.

Ein weiterer Schüler schlug in die gleiche Kerbe und fragte nach, warum man nicht auf Wasserstoff setze. Während Johannes Thum meinte, dass sich das Thema Wasserstoff eher im Flug-, Schiff- und Lkw-Verkehr durchsetzen werde und derzeit keine kurzfristige Alternative sein könne, unter anderem auch weil bei der Herstellung von Wasserstoff viel Strom verbraucht werde, plädierte Birgit Rössle für Wasserstoff als "Stoff der Zukunft" und dass die Forschung hier unbedingt verstärkt werden müsse. 

Schulprojekte vorgestellt

Im Vorfeld der Podiumsdiskussion stellten Schüler*innen der Hans-Leipelt-Schule Klimaprojekte der Schule vor. Unter anderem das Projekt Schulhaussanierung, bei der sich Schüler und Schülerinnen mit verschiedenen Maßnahmen beschäftigt haben, die die Hans-Leipelt-Schule energieeffizienter machen könnten. Unter anderem wurden die U-Werte von Fensterflächen ermittelt und berechnet, wie viel Energie durch Fenster mit besserem U-Wert eingespart werden könnte. 

Auch an der landkreisweiten Aktion "100.000 Bäume für den Landkreis Donau-Ries" haben sich Schülerinnen und Schüler beteiligt. Im Herbst 2020 sammelten die Schüler*innen Spenden bei Mitschüler*innen, Eltern und Lehrkräften und konnten so 30 Bäume an ihrer Schule pflanzen.

Auch eine Zigaretten-Sammelaktion fand auf dem Schulgelände statt. Dabei wurde Zigarettenstummel aufgesammelt und im Anschluss daran in ausgestellt, um so die gesamte Schule in Bezug auf Schadstoffe und Umweltschädlichkeit zu sensibilisieren.