Der Bayerische Bauernverband (BBV) begrüßt die Entscheidung des Europäischen Parlaments, den Schutzstatus des Wolfes in der FFH-Richtlinie von „streng geschützt“ auf „geschützt“ zu senken. Für Bayerns Weidetierhalter ist das ein überfälliger Schritt in Richtung mehr Handlungsspielraum – und ein klarer Appell an den Europäischen Rat, diesem Beschluss nun rasch zuzustimmen.
„Unsere Weidetierhalter tragen Tag für Tag Verantwortung für ihre Tiere – und stehen zunehmend im Konflikt mit dem wachsenden Wolfsbestand“, erklärt BBV-Kreisobmann Karlheinz Götz. „Wenn wir weiterhin wollen, dass Tiere auf unseren Wiesen weiden können, dann brauchen die Halter endlich verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen. Die Zeit für Symbolpolitik ist vorbei.“
Der BBV fordert daher auch Bund und Länder auf, parallel zur europäischen Entscheidung zügig ein wirksames Wolfsmanagement umzusetzen. „Die Tierhalter dürfen nicht länger mit Pauschallösungen und Bürokratie alleingelassen werden“, so Götz. „Wir brauchen klare Regeln für den Umgang mit Problemwölfen, echte Unterstützung beim Herdenschutz und eine Strategie, die die Weidewirtschaft nicht dem Wolf opfert.“
Götz macht deutlich: „Wer ernsthaft von regionaler, tierwohlgerechter Landwirtschaft spricht, muss jetzt liefern. Die Entscheidung auf EU-Ebene ist ein Anfang – jetzt ist der Europäischer Rat gefordert dem zuzustimmen sowie Bund und Länder in der Pflicht, darauf aufbauend für praxistaugliche Lösungen zu sorgen.“ Der Wolf steht vor unserer „Haustür“ und wartet nicht bis wir Rechtssicherheit haben er schlägt unweigerlich zu und gefährdet unsere Weidetierhaltung!
Diese Rechtssicherheit für ein pragmatisches Handeln vor Ort brauchen wir auch für andere Problemtiere wie den Biber, Saatkrähe, Fischotter, Graugänse usw. Die Schäden und Aufwendungen die der Biber alleine im Landkreis Donau-Ries verursacht beliefen sich nach der jüngsten Erhebung des Bauernverbandes auf rund 350.000 Euro/Jahr und bei den Saatkrähen auf über 30.000 Euro. Jetzt ist es Zeit zum Handeln und nicht weitere Daten erheben, sammeln auswerten und überlegen was getan werden kann, sagt Michael Stiller, Geschäftsführer des BBV Donau-Ries. (dra)