Für viele Jahre war der DLRG Ortsverband Mönchsdeggingen quasi heimatlos. Ein passender Stützpunkt fehlte, Fahrzeuge und Einsatzmaterialien mussten privat oder bei befreundeten Vereinen und Ortsverbänden gelagert werden. Eine weitere Unterstellmöglichkeit muss noch in diesem Jahr geräumt werden. Und dass, obwohl sich hier in der jüngeren Vergangenheit eine hochspezialisierte Katastrophenschutzeinheit, die deutschlandweit im Einsatz ist, entwickelte. "Im Ernstfall können über 40 spezialisierte Einsatzkräfte innerhalb kürzester Zeit ausrücken und helfen", erklären die Verantwortlichen.
Spätestens nach dem Spatenstich zum Bau des Einsatzzentrums Katastrophenschutz im Mönchsdegginger Gemeindeteil Ziswingen am vergangenen Mittwoch soll damit allerdings endgültig Schluss sein. Bereits zuvor konnte die DRLG in Zusammenarbeit mit den Zimmerern der Berufsschule Donauwörth vor Ort ein echtes Zeichen setzen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Entstanden ist am Ortseingang von Ziswingen ein rund acht Meter hoher Übungsturm, mit dem sich die Mitglieder des Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Zukunft intensiv auf den Katastrophenfall vorbereiten können. So hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass insbesondere die Evakuierung von älteren Menschen und Pflegepatienten aus den Obergeschossen bei überfluteten Straßen übungsintensiv ist.
Finanzierung sorgt für großes Kopfzerbrechen
In direkter Nähe zum Turm soll jetzt also das neue Einsatzzentrum entstehen. Dafür war allerdings viel Einsatz und Ausdauer seitens des Verantwortlichen nötig. Dies wurde während des feierlichen Spatenstichs recht deutlich. Besonders die Finanzierung des Projekts habe für große Kopfschmerzen gesorgt. "Ein großer Dank geht hierbei an unseren Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange, der sich stark für den Bau und die Finanzierung eingesetzt hat", erklärte DLRG-Vorsitzender Rolf Bergdolt.
Gemeinsam mit Lange, Landrat Stefan Rößle und vielen weiteren Entscheidungsträgern habe er viele Stunden zusammengesessen, um letztendlich die Finanzierung abzusichern. Großen Anteil daran hatte letztendlich die Förderung über Leader bzw. über die LAG Monheimer Alb bei. Die Aktionsgruppe übernimmt 250.000 Euro der Kosten. Weitere 60.000 Euro erhält die DLRG vom Kreisjugendring, 48.000 Euro vom Bayerischen Jugendring.Wie Landrat Stefan Rößle erklärte, sei dieser Umweg nötig gewesen, da der Landkreis Vereinsprojekte nicht direkt finanziell unterstützen dürfe und fügt an: "Wir sind froh über das Ergebnis. Der Bau des Einsatzzentrums ist ein Meilenstein mit großer Wirkung auf die Region." Die Gemeinde Mönchsdeggingen beteiligt sich am Bau durch den Erwerb des Grundstücks - die entsprechende Erbpacht wird an den DLRG-Ortsverband übertragen.
Gesamtkosten belaufen sich auf rund 760.000 Euro
Da sich die Gesamtkosten allerdings auf rund 760.000 Euro belaufen werden, verbleiben trotz der finanziellen Unterstützung auch für den Ortsverband bzw. den Bezirks- und Bundesverband Investitionen im mittleren sechsstelligen Bereich. Dieser soll hauptsächlich durch die Eigenleistung der Mitglieder getilgt werden. Bereits im September wird die Bodenplatte gesetzt - die Einweihung des Gebäudes ist dann für das Jahr 2026 geplant. In der Zwischenzeit entstehen hier eine Fahrzeughalle für zwei Gespanne, Sozial- und Lagerräume, Möglichkeiten zur Jugendarbeit und weitere Ausbildungs- und Besprechungsräume. Die Gebäudeteile werden in einer Halle vorgefertigt und müssen dann vor Ort nur noch zusammengesetzt werden. "Der Aufbau dauert dann nur wenige Tage", bestätigt Bergdolt. Für den einst "heimatlosen" Ortsverband und den gesamten Katastrophenschutz im Landkreis Donau-Ries ist damit ein weiterer wichtiger Schritt in die Zukunft getan.