Die Filme sind 1925 und 1929/30 im Rahmen der ersten Stadtmarketing-Kampagne unter Bürgermeister Dr. Otto Mainer als Auftragsarbeiten entstanden. Der ältere mit dem Titel „Die Reichsstadt Nördlingen im Schwabenland und ihre Festspiele“ zeigt verschiedene Stadtansichten und nachgestellte Szenen aus dem damals uraufgeführten historischen Festspiel „Anno 1634“. Die Nördlinger Knabenkapelle und der Verein Alt-Nördlingen, beide 1924 gegründet, sind hier bei ihrem ersten großen Auftritt zu sehen.
Beim zweiten Film „Nördlingen, die alte Reichsstadt in Schwaben“ handelt es sich ebenfalls um einen Imagefilm, der Nördlingen als Fremdenverkehrsziel bewirbt. Die Aufnahmen zeigen sowohl gestellte als auch authentische Szenen des Stadtlebens sowie malerische Winkel in den Altstadtgassen und entlang der Stadtmauer. Unter anderem ist das 1955 abgebrannte mittelalterliche Gürtel- oder Hafenhaus, ein eindrucksvolles Verkaufsgebäude aus Nördlingens Blütezeit als Messestadt, im Film zu sehen.
Mit der Onlinestellung der Filme setzt das Stadtarchiv Nördlingen seine Digitalisierungsbestrebungen fort. Im Frühjahr wurde die Digitale Nördlinger Häuserchronik mit 64.000 Datensätzen freigeschaltet, bereits seit 2022 stehen Digitalisate der Missiven (bei der Stadtverwaltung eingegangene Schreiben) aus den Jahren 1352 bis 1580 der Forschung zur Verfügung. (dra)
Die beiden Filme, die im Original auf 35-mm-Filmrollen vorliegen, wurden hochwertig digitalisiert und sind nun unter folgendem Link abrufbar: https://www.noerdlingen.de/stadtarchiv/digitalisierte-bestaende