Interessierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Vereinen und Organisationen folgten der Einladung, um erfolgreiche LEADER-Projekte in der Region hautnah zu erleben und spannende Einblicke in die Arbeit der LAG zu gewinnen. Ausgangspunkt war der Parkplatz an der Stadthalle Monheim, wo Bürgermeister und LAG-Vorsitzender Günther Pfefferer die Gäste begrüßte: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie viel in den vergangenen Jahren auch hier in Monheim mit LEADER unterstützt wurde.“
Knapp 20 Projekte zählt die Stadt auf ihrer LEADER-Erfolgsliste – von touristischen Maßnahmen über Bildungsangebote bis hin zu Freizeitprojekten. LAG-Geschäftsführerin Melanie Pruis-Obel gab einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung der LAG, die bereits seit 2001 aktiv an der Gestaltung der Region arbeitet: „Das erste regionale Entwicklungskonzept ist für die Teilnahme am Programm LEADER+ (2002-2008) nach dem Bottom-up-Prinzip mit Beteiligung der Bevölkerung erstellt worden.“
Seit der Gründung der heutigen LAG Monheimer Alb–AltmühlJura im Jahr 2007 wurden über 100 Projekte umgesetzt – derzeit befindet sich die Region bereits in der vierten Förderperiode des EU-Programms. Beim Rundgang in Monheim konnten die Teilnehmenden einige Projekte direkt erleben: Der Wohnmobilstellplatz und die Geopark- Infostelle stärken den Tourismus, während die Pumptrack-Anlage als modernes Freizeitangebot vor allem junge Menschen begeistert.
Auch die touristische Aufwertung des Hallenbads und die Maßnahmen im Rahmen des „Umweltpädagogischen Netzwerks Wasser“ mit Feuchtbiotop und Wasserspielplatz beeindruckten die Gäste. „Diese Projekte leisten einen wichtigen Beitrag für die Lebensqualität in Monheim und kommen der Bevölkerung ebenso wie Besuchern zugute“, so Pfefferer.
Anton Auernhammer, ehemaliger Leiter der Monheimer Schule, ergänzte, dass diese Projekte auch den in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Schulstandort aufwerteten. Zweite Station der Fahrt war der Dorfladen in Fünfstetten, der mit großem ehrenamtlichen Engagement zu einem zentralen Treffpunkt des Dorflebens geworden ist.
Werner Siebert, der den Dorfladen von Anfang an aktiv begleitet hat, berichtete über die Entstehungsgeschichte und die geplante Erweiterung durch einen Getränkemarkt – ein neues Projekt, für das bereits ein LEADER-Antrag gestellt wurde. „Der Dorfladen ist gut für die Gemeinschaft, für uns alle“, betonte Fünfstettens Bürgermeister Josef Bickelbacher, der gesamte Gemeinderat stehe dem Projekt von Anfang an sehr wohlwollend gegenüber.
Auch Ulrich Reiner, Gründungsgesellschafter und Beirat der Dorfladen UG, hob die Bedeutung der ehrenamtlichen Strukturen sowie der Nahversorgung vor Ort hervor. Besonders beliebt ist das integrierte Café, das als sozialer Treffpunkt Jung und Alt verbindet. Bei einer gemütlichen Brotzeit blieb ausreichend Zeit für Gespräche und Austausch zwischen den Teilnehmenden. Letzte Station war der Botanische Obstgarten „Schäbles Kleinod“ des Landkreises Donau-Ries in Wemding. Paul Buß, Leiter der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege, führte über das Gelände und erläuterte die Entstehung und Bedeutung des Projekts.
Die Anlage, die auf eine private Schenkung zurückgeht, wurde im Rahmen von LEADER zu einem Lehr- und Erlebnisort für Gartenkultur, Sortenvielfalt und Nachhaltigkeit entwickelt. Besonders eindrucksvoll war die Vorstellung besonderer Apfelsorten wie des Kesseltaler Streiflings, die dritthäufigste Sorte im Landkreis, oder des Leitheimer Streiflings, der durch ein LEADER-Projekt zur Sortenerfassung in Nordschwaben vor dem Aussterben gerettet werden konnte. „Von dieser Sorte gab es nachweislich in ganz Deutschland nur noch einen Baum“, so Buß. Eine kleine Verkostung regionaler Apfelprodukte – vom Saft bis zum Kuchen – rundete den Besuch genussvoll ab.
Die erste Projektfahrt der LAG stieß auf durchweg positive Resonanz. Teilnehmerin Ursula Strasser zeigte sich begeistert: „Ich bin total beeindruckt vom heutigen Tag und der Vielfalt der LEADER-Projekte in unserer Region.“ LAG-Vorsitzender Günther Pfefferer zog ein durchweg positives Fazit und kündigte an, dass die Projektfahrten künftig regelmäßig einmal im Jahr stattfinden sollen: „Der direkte Austausch und das Erleben vor Ort zeigen am besten, was durch gemeinsames Engagement und Fördermittel bewegt werden kann.“ Mit vielen neuen Eindrücken endete ein Tag, der zeigte, wie lebendig und vielfältig regionale Entwicklung sein kann. (dra)