Bis heute wird über das Themenfeld weitgehend geschwiegen. Wenige sind bereit, offen über die Geschichte ihrer eigenen Familie zu sprechen. Eisenschink ist einer der wenigen von ihnen. In seinem Vortrag zeigte Eisenschink auf, dass der Nationalsozialismus deswegen so gefestigt war, weil er in allen sozialen Ebenen und gesellschaftlichen Gruppierungen wurzelte. Es gab überzeugte Anhänger in der eigenen Straße genauso wie in der eigenen Familie, besonders aber unter den Jugendlichen, die in Hochlandlagern unterhalten und gleichzeitig auf die kommenden Kriegsanstrengungen vorbereitet wurden.
Die Nazi-Gefolgschaft bot Menschen meist Aufstiegschancen oder manchmal auch einfach nur eine Aufgabe, oft aber die Möglichkeit zur Bereicherung. Werner Eisenschink konnte aus seiner großen Quellensammlung schöpfen, die er aus vielen Archiven zusammengetragen hatte. So manche Unterschrift belegt darin das Wissen und die Billigung von Unrecht. Werner Eisenschink macht klar, der heutige Rechtsextremismus habe sehr tief reichende Wurzeln und stelle uns vor große Probleme. In vielen Ländern lasse sich erkennen, dass faschistische Strukturen liberale Demokratien bedrohen. Werner Eisenschink ist der Meinung, dass man aus unserer Geschichte lernen könne und müsse! (dra)