Bei der Großdemo in Brüssel gehe es nicht nur um das einseitige Handelsabkommen mit Südamerika zu Lasten unserer heimischen Landwirtschaft, sondern es gehe um sehr viel mehr, sagt Karlheinz Götz, Kreisobmann BBV Kreisverband Donau-Ries. Die EU plane weitere Vorgaben, die unseren Betrieben in Summe die Luft zum Atmen nehmen, wie die Naturwiederherstellungs-Verordnung (W-VO), Entwaldungsverordnung (EUDR), Bodenüberwachungsgesetz oder Industrieemissions- und Nitratrichtlinie.
Damit werde der deutschen und bayerischen Landwirtschaft ein Bürokratiemonster aufgebürdet, das von den Familienbetrieben nicht mehr bewältigt werden kann. Zudem plane die EU den mehrjährigen Finanzrahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) massiv zu kürzen und mit zusätzlichen Auflagen zu versehen. Im gleichen Atemzug werden die Finanzhilfen für Drittstaaten massiv aufgestockt. Das habe nichts mehr mit Nachhaltigkeit zu tun, §das gefährdet unsere eigenständige Ernährungssicherheit", sagt Michael Stiller, Geschäftsführer des BBV Donau-Ries. "Wir importieren weiterhin im großen Stil Grundnahrungsmittel aus aller Welt, die zu wesentlich niedrigeren Umwelt- und Sozialstandards produziert wurden und machen unsere Märkte im Schweinebereich, bei der Milch, Zucker, Kartoffel und Getreide kaputt. Dazu kommt auch noch der massive Preiskampf der Lebensmittelgiganten wie Lidl und Aldi, die Butter zum Preis von 99 Cent anbieten und damit weit unter den tatsächlichen Gestehungskosten. Hier muss doch die Landwirtschaft den Glauben an einer echten partnerschaftlichen Zusammenarbeit verlieren", kritisiert Götz. (dra)