Auch in Donauwörth versammelten sich am bayernweiten Aktionstag gegen Ankerzentren Bürgerinnen und Bürger vor dem Ankerzentrum, darunter Engagierte aus der Flüchtlingshilfe. Die Donau-Rieser Grünen hatten eine Kundgebung für dezentrale Unterbringung und Teilhabe sowie Integration statt Unterbringung in Sammellagern angemeldet.
Donauwörth - Die beiden integrationspolitischen Sprecherinnen der Grünen, Landtagsabgeordnete Christine Kamm und Bundestagsabgeordnete Filiz Polat, waren zu Gast. Sie forderten, dass Flüchtlinge maximal drei Monate in einer Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht sein sollten. Schulkindern muss außerdem das Recht auf sofortigen Zugang zu Bildung gewährt werden. Bis zu 24 Monate in Sammellagern seien deutlich zu lange. Die neuen Ankerzentren sind für sie daher der falsche Weg.
Landtagskandidatin Eva Lettenbauer betonte, dass die Grünen Lösungen und Ideen im Sinne der gesamten Bevölkerung seien. Sie möchte sich für schnelle und echte Teilhabe von Geflüchteten am Leben vor Ort und für schnellen Zugang zu Arbeit und Ausbildung einsetzen. Die 3 + 2-Regelung, die Geflüchteten Aufenthaltsstatus während einer dreijährigen Ausbildung und zwei Jahren in Arbeit zusichert, müsse in Bayern endlich flächendeckend und schnell umgesetzt werden, wie auch zahlreiche Unternehmen fordern.
Kreisvorstandsprecherin Ursula Kneißl-Eder machte deutlich, dass die Ankerzentren in der jetzigen Form nicht der Integration dienen. Die Isolation behindert die Integration der Geflüchteten, die bleiben dürfen. Das Wohl der Kinder liegt ihr besonders am Herzen. Ein dauerhafter Verbleib in Großunterkünften, schadet dem Kindswohl massiv, das bestätigt eine UNICEF-Studie. (pm)