Das Bild zeigt von links Thomas Stowasser, Jürgen Greiner, Wolfgang Stark, Landtagsdirektkandidat Georg Wiedemann, Listenkandidat Bezirkstag Daniel Becht, MdL Volkmar Halbleib, UB-Vorsitzender Christoph Schmid und Johann Kechele . Bild: Thomas Stowasser
Mit dem parlamentarischen Geschäftsführer und wohnungspolitischen Sprecher der SPD Landtagsfraktion, Volkmar Halbleib, konnte der SPD Ortsverein Nördlingen einen hochkarätigen und profunden Kenner zu diesem sehr komplexen Thema gewinnen. Begrüßt wurden die Gäste, unter denen auch vier SPD-Neumitglieder waren,  vom Vorstandsmitglied Jürgen Greiner. Er übernahm auch  die Einleitung zum Thema bezahlbarer Wohnraum.
Nördlingen - Der daran folgende Impulsvortrag vom Würzburger MdL Halbleib zeigte deutlich, dass bezahlbares Wohnen in den letzten 25 Jahren bei den Regierenden im Bund und Land nicht im Fokus stand. Deutlich wurde dies durch die Tatsache, dass in 2016 nur noch 10% _ an Wohnungen gebaut wurden, als es noch vor 25 Jahren der Fall war. Dass dies viel zu wenig ist, kann man nicht nur an den katastrophalen Zuständen in den Ballungsräumen sehen, sondern auch ganz konkret hier in Nördlingen. Bezahlbarer Wohnraum ist auch in Nördlingen ein eher seltenes Gut geworden und kann auch durch begrüßenswerte Einzelprojekte wie zum Beispiel dem jüngst fertiggestellten Mehrgenerationenhaus der gemeinnützigen Baugenossenschaft Nördlingen nicht ausgeglichen werden. Oft fehlt es an günstigem Baugrund und gemeinwohlorientierte Wohnbauunternehmen müssen mit renditeorientierten kommerziellen Immobilieninvestoren konkurrieren. Hier muss dringend die Abkehr vom jetzigen System der Ausschreibung und Verkauf an den Höchstbietenden hin zu einem System der nachhaltigen Wohnbebauung zu günstigen Kosten und zwar inklusiv der Grundstückskosten erfolgen. _ Wenn am Schluss bezahlbare Mieten stehen sollen, dürfen die Kosten für Baugrund und für das Bauen selbst einen überschaubaren Kostenrahmen nicht sprengen. Die SPD konnte hier die Weichen im ausverhandelten Koalitionsvertrag richtig stellen, so MdL Volkmar Halbleib. Grundsätzlich ist eine verstärkte staatliche Wohnbauförderung notwendig, dabei muss Bürokratie abgebaut werden und   bestehende unterschiedliche Förderkriterien zwischen Kommunen und öffentlichen Wohnbauunternehmen gestrichen werden. Im zweiten Teil seines Vortrages ging der Referent insbesondere auf die Mietsituation ein und hob dabei einen verbesserten Mietspiegel, eine Auskunftspflicht der Vermieter zur Höhe der Vormiete und die Kappungsgrenze für Luxussanierungen als wichtige SPD-Positionen hervor.
Die anschließende Diskussion, moderiert von Thomas Stowasser, mit einer Vielzahl von fundierten Fragen und Beschreibungen der derzeitigen Situation, verdeutlichte die große Dringlichkeit innerhalb unserer Gesellschaft nach bezahlbarem Wohnraum.
Die Umsetzung vieler Einzelmaßnahmen kostet Zeit, Zeit die wir bei bestehender Wohnungs-knappheit eigentlich nicht haben. Deshalb muss jetzt mit Hochdruck damit begonnen werden, um dem weiter wachsenden Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum in hoffentlich naher Zukunft gerecht zu werden, so das Resümee der SPD-Veranstaltung. (pm)