Die Rad-Staffel geht über 1000 Kilometer und startet in Donauwörth. Bild: Verein Via Claudia Augusta Bavariae
In Donauwörth startet eine 1000 Kilometer lange Radstaffel, die über die Via Claudia Augusta bis nach Italien führt. Insgesamt sind 170 Gemeinden beteiligt.

Zur Eröffnung der Rad-Saison radeln von den Gemeinden organisierte Radler-Gruppen entlang der Via Claudia Augusta jeweils ein Stück der historischen Route. Insgesamt radeln Staffeln aus 170 Gemeinden 1000 km vom nördlichen Teil Europas über die Alpen in den südlichen Teil Europas und verbinden damit wie die Via Claudia Augusta den Kontinent, die bunte Vielfalt an Regionen, die Menschen und ihre Kulturen. Von 26. bis 28. April geht es von Donauwörth über Augsburg, Landsberg am Lech und Schongau nach Füssen.

Die Via Claudia Augusta als Kulturachse

Die Römer bauten die Straßen der Kelten, der Räter in den Alpen, die Straßen der Veneter, Ligurer und Etrukser im Süden zur ersten europa-verbindenden Straße über die Alpen aus. Die „Alpen-Autobahn“ der Antike reichte von der Donau bis zum antiken Adria-Hafen Altinum und zum größten Fluss der Apenninenhalbinsel, dem Po. Defacto verband die Via Claudia Augusta aber als zentraler Teil des römischen Straßennetzes gemeinsam mit anderen Straßen sogar den Norden und Nordwesten Europas mit dem Süden und Südosten des römischen Reiches, das bis in den Nahen Osten und nach Nordafrika reichte.

Als der namensgebende Kaiser Claudius zu den Feiern anlässlich der Eroberung Britanniens hin und retour reiste, tat er das auf der später nach ihm benannten Straße. Wenn der erfolgreichste Bayer im römischen Reich, Claudius Paternus Clementianus von seinem Arbeitsplatz Nordafrika auf Heimurlaub nach Abodiacum - Epfach reiste, überquerte er mit dem Schiff das Mittelmeer und reiste dann auf der Via Claudia Augusta vom Hafen Altinum über die Alpen nach Hause. Die Straße war auch in den Jahrhunderten seit der Römerzeit immer eine bedeutende Wirtschafts- und Kultur-Achse und prägte somit über Jahrtausende die Regionen, die Menschen und ihre Kulturen. Es macht einen großen Unterschied, ob Menschen alle heiligen Zeiten aus einem hinteren Tal herauskamen, wie in manchen Alpentälern noch im vergangenen Jahrhundert, oder über Jahrtausende laufend in Kontakt mit reisenden Menschen aus aller Welt waren und sich mit ihnen austauschten.

All das, was die Via Claudia Augusta mit-geprägt hat, ist heute entlang der Route zu entdecken, auf der beliebtesten grenzüberschreitenden
Radroute Europas, auf einer Fernwanderroute auf den Spuren der Römer, auf einer Entdeckerroute für Auto, Camputer, Bus, ... während eines
Urlaubs in einer der Regionen entlang der Route, auf einem Wochenendausflug oder vorab auf der virtuellen Via Claudia Augusta auf www.viaclaudia.org.

Die Strecke der Radstaffel im Überblick,. Bild: Verein Via Claudia Augusta Bavariae

So läuft die Radstaffel ab

Entsprechend ihrer historischen Funktion als Ort der Begegnung und des Austausches verbindet die Via Claudia Augusta auch heute die Regionen, die
Gemeinden und ihre Bürger, quer durch Europa und fördert ihren wirtschaftlichen und kulturellen Austausch, im Geiste des gemeinsamen Europas, das
ähnlich groß ist und ein gemeinsamer Binnenmarkt, wie es einst das römische Reich war. Die Radstaffel aus 170 Gemeinden fördert die Gemeinschaft und steht sinnbildlich für sie.

Wie schon dreimal vor Jahren, haben alle Gemeinden entlang der historischen Route von der Via Claudia Augusta koordiniert eine Gruppe von Radler organisiert, bestehend aus Offiziellen, die den Staffelstab jeweils von ihrem Ort in den nächsten bringen, und begleitet von weiteren Radlern. Jede Radlergruppe ist anders, was die Sache zusätzlich spannend macht. Im nächsten Ort übernimmt dann die Radstaffel der nächsten Gemeinde, usw.

Natürlich können die Radler auch weiter mitradeln als nur in den nächsten Ort und die Radler-Gruppe der Gemeinde begleiten, die gerade an der Reihe ist. Start ist am Freitag, den 26. April auf der Donaubrücke in Donauwörth. Am ersten Tag geht‘s bis zum Römischen Museum in Augsburg, am Samstag, den 27. April dann bis nach Denklingen und am 28. April schließlich bis Füssen. Beim Römischen Museum in Augsburg, beim Rathaus in Denklingen und vor der Touristinfo in Füssen ist jeweils ein Empfang geplant, bei dem man den Tag gemeinsam ausklingen lassen kann.

Jeder Interessierte, der Lust hat, ist eingeladen, mitzuradeln oder auch nur zu beobachten, wie sich die Radstaffel von der Donau über die Alpen an die Adria und zum Fluss Po fortbewegt, oder zu einem der Empfänge zu kommen. Verbindend ist die Radstaffel nicht nur für jene, die sich persönlich begegnen, sondern auch durch das Wissen, dass entlang der 1000 km langen Route überall Ähnliches geschieht. Versuchsweise kann man die Radstaffel auch in einem Whatsapp-Channel „Rad-Staffel 2024 Staffetta in Bici“ verfolgen. Dafür einfach im Whatsapp am Smartphone zum Register Aktuelles gehen, auf das Plus tippen, nach dem Kanal „Rad-Staffel 2024 Staffetta in Bici“ suchen und den so gefundenen Kanal abonnieren. Im Kanal wirds generelle Info und laufend Impressionen von der Radstaffel geben. (pm)