Die Giants aus Nördlingen. Bild: Gerd Lessau
Am Samstagabend wollten es die Giants TSV 1861 Nördlingen noch einmal wissen. Sie hatten ihren Kampfgeist zum Spiel bei den Dragons Rhöndorf mitgenommen, als es darum ging die Chancen zum sportlichen Verbleib in der 2. Basketballbundesliga aufrecht zu erhalten. In einer spannenden und in den Schlusssekunden nervenaufreibenden Begegnung verlangten sie den Gastgebern alles ab.
Nördlingen/Rhöndorf - Aber wie so oft in dieser Spielzeit fehlte ihnen das notwendige Quäntchen Glück, denn Fortuna war auf Seiten der Drachen. Bereits zu Beginn der Partie zeigte sich, dass die Rheinländer nach dem Abgang ihres US- Amerikaners Nelson keineswegs geschwächt waren, denn sie verfügten weiterhin über eine tief besetzte Bank. In Nelsons Rolle schlüpfte der Kanadier Michael Lucier, der den US-Amerikaner nicht nur blendend ersetzte, sondern mit 25 Punkten sowie elf gefangenen Abprallern von Nördlingens „langer Garde“ nicht zu stoppen war und letztendlich zum Matchwinner für die Rhöndorfer wurde. Der wiederum vorbildliche Einsatz von Terence Smith – er erkämpfte sich sieben Abpraller, hatte sieben Ballgewinne und verteilte acht direkte Ballvorlagen, haderte aber mit der Treffsicherheit und fünf von Kapitän Fabian Brütting verwandelte Dreipunktwürfe reichten nicht aus um die Gastgeber in die Knie zu zwingen.
Die Drachen zeigten im ersten Viertel, dass sie ihre Visiere scharf eingestellt hatten, während die Rieser reihenweise beste Möglichkeiten unter den Körben vergaben. Lediglich je ein Distanzwurf von Leon Friederici und Fabian Brütting sowie zwei durch Eddy Edigin verwandelte Korbleger waren die magere Ausbeute der Gäste, während die Einheimischen jeden Fehler der Giants ausnutzten und auf 21:10 davon zogen.
Als die Drachen die zweiten zehn Minuten mit einem weiteren Dreier zur 24:10- Führung eröffnet hatten, änderte sich das Bild. Die Giants waren nun hellwach, verteidigten bissiger, zogen ein gefälliges Passspiel auf und verwandelten nun auch ihre Distanzwürfe. Ein durch Leon Friederici eröffneter und von Fabian Brütting beendeter 14:2-Lauf brachte die Giants mit 36:35 erstmals in Führung die aber von den Drachen bis zum Pausenpfiff wieder zurückgeholt wurde (41:40).
Leider hatte sich Eddy Edigin in der 20sten Spielminute sein drittes Foul eingefangen, sodass die Giants deutlich geschwächt in die zweite Halbzeit gehen mussten. Nun waren wieder die Dragons am Drücker. Jeder Fehlversuch der Giants, bei denen das Umschalten von Angriff auf Verteidigung zu langsam von statten ging wurde mit erfolgreichen Schnellangriffen beantwortet.
Beim Spielstand von 61:51 ging es in den Schlussabschnitt in dem die Rieser durch Fabian Brütting und Eddy Edigin nochmals auf 58:63 verkürzen konnten, ehe die Hausherren bis zur 39. Minute auf 80:71 davon zogen. Das Spiel schien gelaufen. Aber die Giants dachten noch nicht daran klein beizugeben. Nach einer von Daniel Nelson genommen Auszeit erzielten die Rieser sieben Punkte in Serie zum Stand von 80:78 und waren 20 Sekunden vor dem Spielende noch einmal in Ballbesitz. Leider ging ihr letzter Wurfversuch daneben, so dass sie mit leeren Händen die Heimreise antreten mussten und nun als erster Absteiger feststehen.
Dennoch wollen sich die Giants mit Würde aus der ProB verabschieden und in den nun noch folgenden Heimspielen zeigen was in ihnen steckt. Am kommenden Samstag haben sie Gelegenheit sich bei den Rhöndorfern zu revanchieren.
Für Nördlingen am Ball: Coleman 7 Punkte / 8 Rebounds / 5 Assists / 1 Steal, Zink 3 P (1 Dreier) / 1 A, Smith 13 P (1) / 7 R / 8 A / 7 S, Steinmeyer, Friederici 11 P (2) / 3 R / 4 A, Knie, Edigin 14 P / 8 R / 2 S, Seeberger, Brütting 18 P (5) / 1 R / 1 A / 1 S, Lind 11 P (3) / 11 R / 1 A / 1 S. (pm/Leo Emmert)