5. Februar 2018, 09:22

Veilchen gedeihen nicht im Ries

Bild: DRA
Veilchen gedeihen nicht im Ries. Die TH Wohnbau Angels entzogen den BG Veilchen aus Göttingen beim überzeugenden 78:57-Heimsieg den Boden. Selten war Angels-Coach Pat Bär so zufrieden mit seinem Team wie nach dem souveränen Sieg gegen die Veilchen. Beim Eisen-Fischer-Spieltag führte das US-kanadische Duo Schlott / Pierre-Louis die Angels mit zusammen 40 Punkten und dem 10.Saisonsieg in die vordere Hälfte der Tabelle, wo man zumindest während der nun anstehenden Länderspielpause steht.
Nördlingen - Ausgerechnet gegen das Team mit der längsten Spielerin der Liga mussten die Angels auf ihre Größte, nämlich Luisa Geiselsöder verzichten, die krankheitsbedingt nicht eingesetzt werden konnte. Da auch Back-up Center Amenze Obanor noch nicht ganz gesund war, war klar, wo das Match wohl entschieden werden würde: unter dem Korb, beim Rebound. Im Gegensatz zu dieser Annahme waren es die Außenspieler, die anfangs die Akzente setzten. Göttingens Flasarova und Donders eröffneten mit Dreiern, doch Nördlingens Racic und Mäkitalo hielten dagegen. Mit viel Tempo wurden die Veilchen aus Niedersachsen gleich mehrfach überrannt und sahen sich mit 19:12 früh im Hintertreffen. Maßarbeit leisteten Pat Bärs Mädels am Ende des ersten Viertels als Kim Pierre-Louis selber in aussichtsreicher Position den Ball nach außen passte und Jen Schlott mit der Sirene den Spielstand per Dreier auf 27:18 stellte.
Was die Angels dann im zweiten Viertel auspackten, riss sogar ihren sonst eher kritischen Coach zu spontanem Applaus an der Seitenlinie hin. Schlott griff tief in ihre gut bestückte Trickkiste und packte immer neue Offense-Moves aus. Gegen die Göttinger Verteidigung wurde penetriert und nach außen gekickt, dass es eine Freude war, bis kurz vor Ablauf der Angriffsszeit ein sehr guter Wurf heraussprang, den Racic und Co dann auch hochprozentig verwerteten. Das war wohl das Beste, was die Angels in dieser Saison offensiv abgeliefert haben. Nach dem zweiten Viertel, das man mit 18:6 gewann, lagen die Angels bereits mit 45: 24 in Führung und das war nicht nur dem Angriff geschuldet, sondern auch an einer gut funktionierenden Defensive, die den oben erwähnten Rebound kontrollierte, dem Gegner zudem kaum einfache Würfe erlaubte. Göttingens US-Center-Riesin Warner wurde kein einziger Offensiv-Rebound gewährt.
Kapitän Laura Geiselsöder eröffnete die zweite Halbzeit mit sechs Punkten in Folge. Sie sorgte dafür, dass ihr Team trotz der deutlichen Führung keinen großen Schlendrian aufkommen ließ. Zwar gelang Göttingen im dritten Viertel einige schöne Angriffszüge, doch insgesamt blieben die Angels das dominierende Team. Das 19:19 im dritten Viertel bot gute Samstag-Abend-Unterhaltung, am Score änderte sich  nichts. So auch im letzten Abschnitt. Das Veilchen Alisa Pierce und die überragende Angels-Spielerin  Jen Schlott lieferten noch ein paar Kostproben ihres Könnens ab, ansonsten bekam der erste Bundesliga-Korb von Eigengewächs Pauli Steinmeyer den größten Applaus der begeisterten Zuschauer. Der 10.Saisonsieg war da schon unter Dach und Fach. Nachdem die Viertel drei und vier jeweils unentschieden endeten, hatte der 21-Punkte-Vorsprung aus der Halbzeit Bestand. Mit diesem Heimsieg festigen die Angels ihren Play-Off-Platz und liegen nunmehr punktgleich mit Marburg auf dem 5.Platz. Damit kann man im Ries beruhigt in die Länderspielpause gehen und den restlichen fünf Saisonspielen optimistisch entgegenblicken. (pm)