Zweitbester Scorer des Wettkampfs: Florian Lindner vom TSV
Monheim. Bild: Eva Huber
Beim Bundesligawettkampf zeigten sich der TSV Monheim gegen die KTV Obere Lahn kämpferisch. Die KTV Obere Lahn entschied den Kampf für sich
Monheim - Der erste Heimwettkampf der neuen Saison fand für den TSV Monheim unter erschwerten Bedingungen statt. Durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Artjem Weimer und Dominik Klenner sowie die Abwesenheit aller drei etatmäßigen Ausländer konnten die Monheimer gerade einmal fünf Turner in den Wettkampf schicken, von denen zudem drei einen Sechskampf absolvieren mussten. Dennoch bot diese Rumpfmannschaft den Zuschauern in der voll besetzten Monheimer Halle einen interessanten und mitunter hochklassigen Wettkampf, auch wenn am Ende eine 25:63-Niederlage gegen die KTV Obere Lahn zu Buche stand. Dabei waren die Gäste bis auf Fabian Hambüchen, der seine Anwesenheit kurzfristig abgesagt hatte, in Bestbesetzung angetreten.
Bereits am Boden wirkten die Monheimer mental sofort präsent und sehr konzentriert. Dies brachte ihnen nach den ersten drei Duellen eine deutliche 10:0-Führung ein. Lediglich Colin van Wicklen, der US-Amerikaner im Team der Hessen, konnte das Ergebnis noch auf 10:5 verkürzen, aber nicht mehr verhindern, dass die Gastgeber den ersten Gerätesieg dieser Saison einfuhren. Auch am Pauschenpferd begannen die Nordschwaben stabil, erlaubten sich aber dann im weiteren Verlauf einige Fehler, welche die Gäste zur Führung nutzen.
An den Ringen zeigte die KTV Obere Lahn anschließend ihre ganze Klasse, unter anderem mit Nick Klessing, dem Junioren-Europameister an diesem Gerät aus dem vergangenen Jahr. Für das Highlight sorgte allerdings ein Monheimer. Florian Lindner präsentierte seine extrem schwierige Übung in sehr sauberer und technisch hochwertiger Ausführung und wurde folgerichtig mit vier Punkten belohnt. Zur Pause stand es somit 18:34 für Obere Lahn. Den Sprung entschieden wiederum die Gäste für sich. Aber auch hier setzten die Monheimer ein Ausrufezeichen im zweiten Duell. Lukas Dauser eröffnete für Obere Lahn mit einem Tsukahara mit Doppelschraube in sehr sauberer Ausführung. Diesen Sprung übertraf Julius Rabenstein sogar noch mit einem Überschlag-Doppelsalto gehockt in den sicheren Stand – ein Punkt für Monheim. Auch das Barrenturnen ging deutlich an die Gäste, obwohl alle vier Monheimer ihr Programm sehr sicher absolvierten.
Als Höhepunkt des Wettkampfs durften die Zuschauer die Übung von Lukas Dauser als frisch gebackenem EM-Silbermedaillengewinner bestaunen. Der Unterhachinger in Reihen der Hessen spulte die Übung mit dem höchsten Ausgangswert des Wettkampfs routiniert ab und ließ seinem Gegenüber, Klaus Kirchberger, keine Chance. Obwohl der Wettkampf bereits entschieden war, warfen die Gastgeber am Reck noch einmal alles in die Waagschale. Florian Lindner erturnte satte fünf Punkte gegen Fabian Lotz und auch Klaus Kirchberger zelebrierte seine Übung in herausragender Weise, fand in Karim Rida allerdings einen absolut gleichwertigen Kontrahenten, so dass er sich mit einem Unentschieden zufrieden geben musste.
Erfreulicherweise turnten Lukas Schlotterer (7 Scorepunkte) und Florian Lindner (14 Scorepunkte) einen starken Sechskampf. Letzterer war sogar zweitbester Scorer des Wettkampfes hinter Colin van Wicklen. Hallensprecher Peter Bullinger brachte die Einschätzung des Wettkampfes aus Monheimer Sicht auf den Punkt, als er sagte: „das war auf jeden Fall eine Leistung, auf die ihr aufbauen könnt." (pm)