In Oettingen wird jetzt unter Strom trainiert: Fitnessökonom und Personal Trainer Christoph Hirle leitet Sandra Schweigert beim Training an. Bild: Diana Hahn
Seit August kann man in Oettingen neben dem üblichen Fitnesstraining auch eine andere Trainingsart nutzen. Beim EMS-Training im Studio RiesEMS von Christoph Hirle stehen die Teilnehmer wortwörtlich unter Strom. Wie das funktioniert und was diese Trainingsmethode vom Training ohne Strom unterscheidet hat uns der Sportökonom und Personal Trainer erzählt.
Oettingen - Mitten in der Oettinger Schloßstraße 41 befindet sich das kleine Ladenlokal von Christoph Hirle. Dort betreibt der Fitnessökonom seit August sein Studio für EMS-Training. Dabei handelt es sich um ein Training mittels Elektro-Myo-Stimulation - vereinfacht wird auch oft von Elektromuskelstimulation, Elektrostimulationstraining oder elektrischem Muskelaufbau gesprochen. Diese Art des Trainings wird immer beliebter. So schlüpfen immer mehr Menschen nach Feierabend oder in der Mittagspause in hautenge Spezialunterwäsche und Westen mit eingearbeiteten Elektroden, um die Muskeln zu trainieren. "20 Minuten Training pro Woche reichen, um einen Trainingseffekt zu erzielen, wie wenn man 3 Mal pro Woche ins Fitnessstudio geht", beschreibt Christoph Hirle, der Inhaber von RiesEMS den Effekt. Gerade deshalb sei es auch für Personen geeignet, die zeitlich sehr eingeschränkt sind, aber dennoch ein effektives Training möchten. Das Studio von Hirle ist nicht groß, aber das muss es auch nicht sein, denn bei Hirle trainiert pro Termin immer nur eine Person. "Das ist 1:1 Training. Der Vorteil ist, dass ich direkt darauf eingehen kann, wenn eine Übung nicht korrekt ausgeführt wird", erklärt Christoph Hirle, der Hauptberuflich als Studioleiter im GesundheitsCentrum in Oettingen arbeitet.
Wie funktioniert dieses EMS-Training eigentlich genau?
Das Prinzip hinter dem EMS-Training ist relativ einfach: Unsere Nerven leiten bei körperlicher Anstrengung elektrische Impulse vom Gehirn an unsere Muskeln weiter. Durch diese Impulse ziehen sich die Muskeln zusammen, sie kontrahieren. Genau das wird beim EMS-Training wird die elektronisch unterstützt. Während man trainiert trägt man die Weste mit den eingearbeiteten Elektroden. Über die Elektroden wird ein niedriger Stromimpuls zu den Muskeln geschickt. Die natürliche Kontraktion der Muskeln wird so verstärkt und die verschiedenen Muskelgruppen werden trainiert. Über einen Hüftgurt werden die Stromimpulse, sogenannter Reizstrom, an die Elektroden am Körper weitergegeben. Über den Hüftgurt ist die Kleidung mit einem Gerät verkabelt, das die Stromimpulse erzeugt. Jede Muskelgruppe kann dabei einzeln angesteuert und geregelt werden. "Das EMS-Training kommt eigentlich aus der Physiotherapie. Dort wird Reizstrom seit vielen Jahren eingesetzt, um wieder Muskeln aufzubauen", so der Fitnessökonom. 
Erste Ergebnisse nach vier bis sechs Wochen
Auf die Idee EMS-Training in Oettingen anzubieten sei Hirle bereits während seines Studiums gekommen. "Ich wollte schon immer ein eigenes Studio eröffnen. Damit das dann Erfolg haben kann, muss man etwas anbieten, was noch kein anderer anbietet", erklärt Hirle. Mit dem EMS-Training habe er dann eine Nische gefunden, die im Landkreis noch nicht besetzt ist. Allerdings sei vielen der Begriff EMS-Training noch nicht geläufig. "Wenn es um das Thema Strom geht, sind auch viele erstmal skeptisch und wissen nicht genau, was sie erwartet", so Hirle weiter.  Insgesamt sei das Training aber für jeden geeignet. Auch für ältere Menschen oder Untrainierte könne das Training mittels Reizstrom genau angepasst werden. Personen mit gesundheitlichen Problemen, zum Beispiel Bluthochdruck, sollten jedoch vorher unbedingt Rücksprache mit ihrem Arzt halten.  "Wenn man das Training dann begonnen hat, stellen sich recht schnell Erfolge ein. Bereits nach vier bis sechs Wochen kann man einen ersten Effekt sehen. Und das bei gerade einmal 20 Minuten Training pro Woche", sagt Christoph Hirle und ergänzt: "Durch die flexiblen Trainingszeiten kann eigentlich jeder das Training in seinen Tagesablauf einbauen. Vom Betreten des Studios bis zum Verlassen vergehen gerade einmal 30 Minuten", so Hirle abschließend.

Info

Weitere Informationen zum Studio von Christoph Hirle und zum EMS-Training gibt es unter: www.riesems.de. Wer sich persönlich informieren möchte kann das freitags zwischen 13 und 16 Uhr in der Schloßstraße 41 in Oettingen.