Unzufriedenheit

ADFC veröffentlicht Fahrradklima-Test 2024

Nicht immer ist Radeln in Donauwörth so sicher wie bei der Fahrrad-Demo des ADFC Donau-Ries im September. Bild: Fiorella Salamena
Beim ADFC-Fahrradklima-Test hat es aus dem Landkreis Donau-Ries lediglich Donauwörh in die Wertung geschafft, allerdings mit einem nur mäßigen Resultat.

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Umfrage zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2024 zum elften Mal statt. Rund 213.000 Personen haben im Herbst vergangenen Jahres abgestimmt. Dabei müssen aus Städten und Gemeinden mit bis zu 100.000 Einwohner mindestens 50 Personen teilnehmen. Die Erhebung umfasst 27 Fragen, 2024 wurden weitere 5 Fragen zum Miteinander im Verkehr gestellt. 

Aus unserem Landkreis Donau-Ries hat es lediglich Donauwörth in die Wertung geschafft, allerdings mit einem nur mäßigen Resultat. Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 machen deutlich, dass in Donauwörth große Unzufriedenheit beim Thema Radverkehr herrscht. Besonders kritisch sehen die Teilnehmenden das Sicherheitsgefühl, die Radwegbreite und den Zustand der Radinfrastruktur. Lediglich in der Wegeführung im Alltag werden Stärken deutlich. Weitere Information, auch mit den Ergebnissen der Stadt Donauwörth, unter https://fahrradklima-test.adfc.de

„Aus unserer Sicht teilen sich die Resultate in zwei große Bereiche,“ erklärt Steffen Reddel, 1. Vorsitzende des ADFC Donau-Ries. Zum einen werde der bauliche Zustand der Radinfrastruktur bemängelt (67% bewerten ihn sogar als „schlecht“). Die Teilnehmenden geben an, dass aus ihrer Sicht in jüngster Zeit kaum etwas für den Radverkehr getan wurde (84%). „Der zweite große Themenbereich betrifft das Miteinander,“ so Reddel weiter. „Dass sich Radler unsicher und gefährdet fühlen (90%), liegt nur zum Teil an der baulichen Situation. Vielmehr geht es hier um die gegenseitige Rücksichtnahme.“ 84% der Befragten geben an, dass sie meistens zu eng von Autos überholt werden. 78% meinen, dass in Donauwörth zu wenig für ein rücksichtsvolles Miteinander im Straßenverkehr geworben werde. 

„Wir werden das Gespräch mit den Verantwortlichen der Stadt Donauwörth suchen und schauen, was in den nächsten Jahren – auch mit Hinblick auf die Landesgartenschau – verbessert werden kann,“ sagt Reddel. Die Platzsituation sei meist nur schwer zu verändern, aber mit mehr Rücksicht könnten sich alle sicherer fühlen. Das gelte ganz besonders, wenn es um Kinder und Senioren geht. „Aus diesem Grund organisieren wir zu Schulanfang unsere Fahrraddemo. Sie findet in diesem Jahr am Samstag, 27. September, statt.“ Damit wolle man auf die Schulanfänger als neue Verkehrsteilnehmer hinweisen, die jetzt – morgens oft bei Dunkelheit – zu Fuß oder mit dem Rad oder Roller unterwegs seien. Hier sei gegenseitige Rücksichtnahme ganz besonders gefragt und wertvoll. (dra)