Um 14:05 Uhr meldete der Deutsche Wetterdienst ein schweres Gewitter (Stufe 3 von 4), welches aus Süd-Westen aufzog und den Landkreis gegen 14:30 erreichen sollte. An der Messstelle Stötten bei Geislingen wurden sogar 133 km/h gemessen. Das kurze, aber heftige Gewitter sorgte nicht mit unwetterartigem Starkregen oder Blitzschlägen für Schäden, sondern starke Windböen richteten große Schäden an.
Bei 117km/h spricht man von einem orkanartigen Sturm, bei 118 km/h von einem ausgewachsenen Orkan. Das ganze Unwetter dauerte nur wenige Minuten, doch anschließend mussten Feuerwehren, Polizei, Rettungsdienste und THW zu zahlreichen Einsätzen aufbrechen.
Sturm knickt Strommasten um
Vom Osterweiler - zwischen Wörnitzstein und Donauwörth gelegen - führt das Stromnetz über die B 25 zum Örtchen Binsberg. Bis zur Bundesstraße bestehen die Strommasten aus Beton, die letzten drei Masten bis Binsberg bestehen aus Holz. Gegen 14:50 Uhr wurden diese durch den Sturm umgeknickt. Die Stromkabel hingen in rund drei Metern Höhe über der Bundesstraße.
Die Straße war anschließend für rund vier Stunden gesperrt. Die Feuerwehren aus Donauwörth und Berg leiteten den Verkehr von der B 25 über Wörnitzstein nach Ebermergen. Die dortige Feuerwehr regelte den Verkehr im Einbahnstraßensystem im Ort. Die Fahrzeuge aus Harburg wurden über die Harburger Straße und die Meiergasse geleitet, Fahrzuge nach Harburg über die Fischergasse. Für die Verkehrsteilnehmer bedeutete dies rund eine Stunde Verzögerung. Durch den Einsatz der Feuerwehren lief der Verkehr aber ohne zusätzliche Unfälle und Schäden.
Um 19:44 Uhr wurde die Bundesstraße aus Sicherheitsgründen wieder gesperrt, um den neuen Masten zu setzen. Erneut regelte die Feuerwehr den Verkehr, nach rund 20 Minuten war die Sperrung aufgehoben.
Einsätze rund um Nördlingen
Ein Unwetter bzw. der starke Wind am Freitagnachmittag löste mehrere Einsätze aus. So stürzten Bäumen auf der Verbindungsstraße Nördlingen-Schwallmühlstraße nach Baldingen und auch auf der Staatstraße 2212 bei Wechingen um. Die örtlichen Feuerwehren räumten die Fahrbahnen wieder frei. Ein Bauzaun fiel in der Nördlinger Innenstadt auf einen geparkten Pkw. Ein weiterer Pkw wurde in Oettingen durch ein umgestürztes Verkehrszeichen beschädigt. In Möttingen deckte der Wind an einer Lagerhalle etwa 60 m² eines Eternitdachs ab. Die Feuerwehr und das THW waren über mehrere Stunden damit beschäftigt, das Dach zu sichern.
Weitere Einsatzstellen
Ein weiterer Vorfall ereignete sich in der Schulstraße in Tapfheim. Der Sturm sorgte in diesem Fall dafür, dass ein Firmenschild gegen einen Audi A6 geschleudert wurde und das Fahrzeug im Bereich des hinteren Kotflügels beschädigte. Durch den Vorfall entstand am Pkw ein Sachschaden von ca. 600,00€.
Auf dem Gelände eines Agrarhändlers hatte der Sturm das Dach einer Halle beschädigt. Feuerwehr und THW mussten hier das Dach notdürftig reparieren. Auf der B2 bei Kaisheim kam es während des Unwetters zu einem Verkehrsunfall. Ein Fahrzeug krachte in die Leitplanke, verletzt wurde niemand. Schwerer getroffen wurde auch der Kaisheimer Ortsteil Gunzenheim. Hier deckte der Sturm zahlreiche Dächer ab, die Feuerwehr war im Einsatz und unterstützte bei den Reparaturarbeiten. Bei Hoppingen erfasste der Sturm einen Tandem-Anhänger und warf diesen in den Graben. Der Fahrer des Fahrzeugs wurde nicht verletzt.
Neben den eingetretenen Sachschaden kam es aufgrund des Unwetters auch zu einer Vielzahl von umgestürzten Bäumen. Um die Verkehrswege u.a. auf einer Ortsverbindungsstraße zwischen Ebermergen und Harburg oder im Industriegebiet in Wemding wieder benutzbar zu machen, wurden diese von den Feuerwehren fachmännisch beseitigt und von der Straße geräumt.
Die letzte Mitteilung hinsichtlich eines entwurzelten Baumes ging bei der Polizeiinspektion Donauwörth am Folgetag um ca. 02:30 Uhr ein. Auch dieser über dem Radweg zwischen Kaisheim und Donauwörth liegende Baum konnte von der Feuerwehr entfernt werden. (ms/pm)
