Über ein gelungenes und insbesondere inhaltlich interessantes Wirtschaftsforum freuen sich von links Vorstandsvorsitzender Johann Natzer, Börsenexperte Robert Halver, Bereichsdirektorin Vermögensberatung / Private Banking, Kathrin Schön, Ulrich Meixner von der Börse München und Vorstandsmitglied Michael Scholz. Bild: Thomas Deuter
Große Besucherresonanz erfuhr vor kurzem das Wirtschaftsforum der Sparkasse Donauwörth, das in Kooperation mit der Börse München in der Schmutterhalle stattfand.

Einleitend dazu stellte Vorstandsvorsitzender Johann Natzer die Stabilität der Sparkasse Donauwörth in den Mittelpunkt, die nach wie vor vom anhaltenden Wachstum im Kundengeschäftsvolumen, beim Eigenkapital sowie von Topwerten in der Kundenzufriedenheit geprägt ist. Da auch die Vermögensanlagen in Bargeld und Einlagen bei Banken und Sparkassen weiter gestiegen sind, zeigt dies, „dass wir unverändert in einem wirtschaftlich sehr erfolgreichen und stabilen Land leben und dass die Menschen in der Lage sind, ihre Geldanlagen zu erhöhen. Allerdings werden die Zinsen niedrig bleiben und Aktien und Immobilien werden immer wichtiger in der Vermögensanlage“, so Johann Natzer.

Dann leitete er auf den Börsenexperten für die Wirtschaftsentwicklung und für Aktien, Robert Halver, über. Zum seinem Vortragsthema "Trumps Twitter – Segen und Fluch für die Aktienanlage?“ erläuterte der Leiter der Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG in Frankfurt mit anschaulichen Grafiken und interessanten Fakten die Zusammenhänge der globalen Wirtschaft. Robert Halver räumte gründlich mit der Hoffnung auf, dass es auf absehbare Zeit wieder Zinsen geben könnte. Dazu sei die Welt viel zu hoch verschuldet - insgesamt haben sich etwa 260 Billionen US-Dollar angehäuft - und die Notenbanken sehen keinen Grund dafür, an der Zinsschraube zu drehen. Die EZB mache ihre Zinspolitik nicht für Deutschland, sondern für die Südländer - und diese könnten höhere Zinsen kaum verkraften. Und die EU hat kein Interesse daran, dass sie nach Großbritannien noch ein weiteres Land verlässt. Die vielbeschworene und allseits gefürchtete Zinswende Ende 2018 habe deshalb gar nicht erst stattgefunden, ganz im Gegenteil. Deshalb bedeutet Zinssparen heute die Vernichtung von Vermögen, warnte Halver. Aber 80 Prozent der Deutschen tun dies weiterhin, "wenn das kein deutlicher Beweis ist, dass wir Humor haben", zeigt sich der Rheinländer verwundert. Doch Robert Halver will nicht nur erklären, wie sich die Großwetterlage der Weltwirtschaft derzeit entwickelt, er gibt auch den dringenden Rat, zu handeln. Und da sieht er in Sachwerten wie Aktien, Fonds, und vielleicht ein wenig Gold als Beimischung, die einzig mögliche Lösung für das angesparte Vermögen. Gerade auch für die Altersvorsorge biete sich ein Sparplan an, in den man auch mit einer kleinen Summe monatlich einzahlen kann - je früher desto besser. Man sollte aber darauf achten, nicht zu deutschlandzentriert anzulegen und beispielsweise auch die USA angemessen berücksichtigen - egal was man vom gegenwärtigen twitternden Präsidenten hält, viele US-Unternehmen machen einen guten Job. Auch einige Emerging Markets, vor allem in Asien, hätten ihre Hausaufgaben gemacht und bewegten sich hin zu Industrienationen.

Wie wichtig die Inhalte des Wirtschaftsforums und die Gedanken zur künftigen Geldanlagestrategie waren, zeigte sich im Anschluss an den Vortrag bei einer lebhaften Diskussion, an der sich viele Zuhörer mit ihren Fragen beteiligten. (pm)