Landrat Stefan Rößle stellte sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Bild: Doris Dollmann
Landrat Stefan Rößle war als "Sozialkundelehrer" zu Gast an der Liselotte-Nold-Schule .

Im Rahmen der "Tage der Freien Schulen" in Bayern gibt es die Aktion, dass Kommunalpolitiker an Freie Schulen kommen und den Schülern eine Stunde schenken. Landrat Stefan Rößle war am Donnerstag deshalb zu Gast an der Lieselotte-Nold-Schule in Nördlingen um sich den Fragen der Schüler zu stellen. Den Schülerinnen nutzten die Gelegenheit, ihre Bedürfnisse an den Mann zu bringen. An erster Stelle stand der Wunsch nach besseren Busverbindungen, denn zum Teil müssen die Schülerinnen und Schüler bis zu zwei Stunden warten, um nach Hause zu kommen. Unterrichtsende ist z. B. um 13 Uhr, der erste Mittagsbus fährt um 12.38 Uhr, der zweite um 12.58 Uhr und der nächste erst wieder um 15 Uhr. 

Wie Landrat Stefan Rößle erklärte, befasse man sich im Kreistag derzeit mit einem Nahverkehrsplan. Die Stadt Nördlingen will mit dem Rufbus-System „Nö-Mobil“ den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verbessern. Kompliziert sei das Ganze aufgrund der unterschiedlichen Zuständigkeiten für den ÖPNV. Auch der Lech-Bus, der ebenfalls als Rufbus bestellt werden kann, sei gerade von der älteren Bevölkerung nur schleppend angenommen worden. Viele würden sich scheuen, anzurufen „um für sich allein einen ganzene Bus zu bestellen“, so Rößle.

Zu wenig Parkplätze

In diesem Zusammenhang bemängelten die Schülerinnen und Schüler, die auf ihr Auto angewiesen sind, dass es zu wenig Parkplätze in Schulnähe gebe. Dem hielt Rößle entgegen, dass es laut Auskunft der Stadt Nördlingen ausreichend Parkmöglichkeiten am Reimlinger Tor, bei der Augsburger Turnhalle, im Parkhaus am Bahnhof und auf dem Döderlein-Gelände gebe. Die Parklätze am Reimlinger Tor und bei der Turnhalle seien jedoch um 7.30 Uhr schon alle belegt, erklärte die Betroffenen. Das Parkhaus wird nicht gerne angenommen, weil es gebührenpflichtig ist (1 Euro pro Tag bzw. 12 Euro im Monat), vom Döderlein-Parkplatz ist es zu weit zum Laufen. Viele geraten in zeitliche Bedrängnis, weil sie ihre Kinder erst in Schule oder Kindergarten bringen müssen, ehe sie zur Schule fahren können. Hinzu kommen außerdem noch die Spritkosten. Auch die Kosten für das Busticket müssen Schülerinnen und Schüler ab der 11. Klasse aus eigener Tasche bezahlen. Diese Regelung gilt bayernweit. Allerdings bekommen Familien ab drei Kindern sowie einkommensschwache Familen die Fahrtkosten erstattet.

Mehr Kontrollen

Außerdem forderten die Schülerinnen und Schüler mehr und bessere Kontrollen vor allem bei privaten Arbeitgebern. Oft bliebe die Ausbildung auf der Strecke, weil die Auszubildenden als billige Arbeitskräfte eingesetzt würden. Hinzu kommt, dass Pflegehelfer während ihrer Ausbildung keine Vergütung bekommen. Dies soll sich jedoch ab September 2020 ändern. Sobald einAusbildungsvertrag besteht muss demtentsprechend auch Lohn bezahlt werden.

Landrat gibt Hausaufgaben

Der Donau-Rieser Landrat gab den Schülerinnen und Schülern quasi als Hausaufgabe, alle ihre Wünsche und Anregungen aufzuschreiben und ihm zu schicken. Soweit es im Rahmen seiner Möglichkeiten sei, werde er sich darum kümmern.