An der Adolph-Kolping-Berufsschule in Donauwörth fand vor Kurzem der sogenannte „Aidsparcours“ statt. Sowohl zwei Fachklassen als auch vier Berufsvorbereitungs-Klassen hatten zwei Tage lang die Gelegenheit, sich über diverse Themen aus dem Bereich HIV/Aids, Sexualität sowie Liebe und Partnerschaft zu informieren.
Donauwörth - Die Aufklärung von Jugendlichen über HIV/Aids ist auch heute noch wichtig. Die Krankheit ist in der Öffentlichkeit kaum mehr Thema. Dies hat zur Folge, dass häufig falsche Informationen hinsichtlich der Übertragung kursieren. Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit Betroffenen herrschen durchaus vor. Zwar ist HIV noch nicht heilbar, HIV-positive Menschen können jedoch gut mit Medikamenten behandelt werden. Es besteht die Gefahr, dass sich Menschen leichtfertiger in riskante Situationen begeben und sich nicht mehr schützen. So ist im Jahr 2016 bei etwa 3.100 Menschen HIV neu diagnostiziert worden, im selben Jahr lebten insgesamt geschätzt 88.400 HIV-positive Menschen in Deutschland.
Die Fachstelle für sexuelle Bildung an der Staatlich anerkannten Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Landratsamt Donau-Ries war für die Durchführung des Projekts zuständig. Die konkrete Umsetzung an der Schule erfolgte dann in Zusammenarbeit mit der an der Adolph-Kolping-Berufsschule tätigen Heilpädagogin Ina Kahr.
An insgesamt vier Stationen wurden die Schülerinnen und Schüler von geschulten Moderatorinnen und Moderatoren des Landratsamtes Donau-Ries in Empfang genommen. Dorthatten die Kleingruppen dann jeweils 15 Minuten Zeit, sich mit HIV-Übertragungswegen und diverse Verhütungsmethoden auseinanderzusetzen. Auch der Spaß kam nicht zu kurz. So erhielten die Klassen neben einem Geschicklichkeitsspiel mit Fragen auch die Möglichkeit, Begriffe aus dem Bereich Liebe und Partnerschaft pantomimisch darzustellen oder mit eigenen Worten zu umschreiben. Hier konnten die Teilnehmenden anschaulich ihr Können unter Beweis stellen. Um die Spannung weiter zu steigern, konnten die Kleingruppen an jeder Station Punkte sammeln und die Sieger wurden dann am Ende im Rahmen einer Siegerehrung gebührend gefeiert. Besonders an der Station, die sich mit den HIV-Übertragungswegen beschäftigte, kam es oftmals zu Momenten der Verwunderung: „Wie, beim Küssen kann man sich nicht mit HIV anstecken?“ oder „Dann kann man sich im Alltag mit HIV-Positiven das Virus gar nicht holen“ spiegelten die Überraschung der Schülerinnen und Schüler wider.
Sowohl die Teilnehmenden selbst als auch die Moderatorinnen bzw. Moderatoren waren sich am Ende einig: Der Aidsparcours des Schuljahres 2017/2018 war ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler waren an jeder Station sehr interessiert und mehr als einmal enttäuscht, wenn die Zeit abgelaufen war. „Vielen Dank dafür, das hat wirklich riesigen Spaß gemacht“ oder „Ich mach´ morgen einfach noch mal mit“ sind nur wenige Beispiele für die durchwegs positiven Reaktionen auf das Projekt.
Der Aidsparcours wurde entwickelt in Anlehnung an das qualitätsgesicherte Konzept des „Mitmach-Parcours zu Aids, Liebe und Sexualität“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Er wird von der Fachstelle für sexuelle Bildung einmal im Schuljahr angeboten. Anmeldungen für das aktuelle Schuljahr können nicht mehr entgegen genommen werden. Zu Beginn des kommenden Schuljahres 2018/2019 werden alle weiterführenden Schulen im Landkreis angeschrieben und über das Angebot informiert. (pm)