Impf-Betrug

Impf-Skandal um Wemdinger Hausarzt: Razzien in ganz Süddeutschland

Die ehemalige Praxis von Dr. Holst in Wemding. Bild: Matthias Stark
Seit den frühen Morgenstunden findet im süddeutschen Raum eine großangelegte Durchsuchungsaktion bei mutmaßlichen Impfbetrügern statt. Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat bei rund 100 Personen Wohnungsdurchsuchungen und Blutentnahmen angeordnet.

Wie bei einer Pressekonferenz am 05. Oktober in Donauwörth erörtert, ermittelt die Kripo Dillingen gegen einen Arzt, der zum damaligen Zeitpunkt in Wemding praktizierte. Der Arzt rückte damals in den Fokus der Polizei, da es zu Unregelmäßigkeiten bei Covid-Impfungen kam. Dabei sind mittlerweile zwei Konstellationen bekannt:

Zum einen wurde gegenüber Patienten eine Impfung vorgetäuscht. Diese Personen suchten den Arzt in der Absicht auf, eine Schutzimpfung zu erhalten. Tatsächlich wurde diesen Patienten aber - ohne deren Wissen - kein Impfstoff verabreicht. 

Zum anderen wurde Personen wissentlich ein Impfnachweis ausgestellt, obwohl keine Impfung stattfand. Diese suchten den betreffenden Arzt auf, um einen Impfnachweis zu erhalten, ohne dass nach beiderseitigem Einvernehmen eine Covid-Impfung erfolgte. Gegen diese Personen wird wegen der Beihilfe bzw. Anstiftung zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse und deren Verwendung ermittelt. Außerdem stehen Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz im Raum.

Aus diesem Anlass läuft bereits seit den frühen Morgenstunden eine groß angelegte Durchsuchungsaktion im bayerischen und süddeutschen Raum unter Leitung der Kripo Dillingen. Daran sind zahlreiche Einsatzkräfte, unter anderem der Bereitschaftspolizei und Kräfte anderer Bundesländer, beteiligt. Die Staatsanwaltschaft Augsburg erwirkte im Vorfeld beim Amtsgericht Augsburg entsprechende Beschlüsse zur Wohnungsdurchsuchung und Blutentnahme bei insgesamt etwa 100 Personen. (pm)