22. Februar 2022, 09:27
Polizeiliche Verkehrsstatistik

Weniger schwere Unfälle im Ries

Symbolbild Bild: pixabay
Die Nördlinger Polizei veröffentlicht die Verkehrsstatistik 2021. Obwohl die Unfallzahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen haben, gab es weniger schwere Unfälle. Außer im Bereich Zweirad, dort steigen die Unfälle noch deutlich an.

Wie berichtet, veröffentlichte das Polizeipräsidium Schwaben Nord am Montag die Verkehrsstatistik 2021 für Nordschwaben und Donau-Ries.. Die Nördlinger Polizei gibt zudem Einblick in die Zahlen, die ausschließlich das Ries betreffen. 1495 Unfälle bedeuten einen Anstieg um 3,3 Prozent im Vergleich zu 2020 (hier wurden1446 Unfälle aufgenommen). Waren im Jahr 2020 noch vier Verkehrstote zu beklagen, so kam im Jahr 2021 kein Mensch auf den Rieser Straßen ums Leben. Insgesamt wurden bei den Unfällen 217 Personen verletzt (2020: 228 Verletzte). Bemerkenswert ist zudem, dass sich der „Umstieg aufs Fahrrad“ auch in der Unfallstatistik niederschlägt. Sowohl die Unfälle mit dem herkömmlichen Drahtesel als auch mit den unterschiedlichsten „motorisierten“ Pedelecs haben zugenommen.

Geschwindigkeitsunfälle steigen deutlich an

Bei der Aufnahme von 73 Unfällen (Vorjahr 56) hat die Nördlinger Polizei festgestellt, dass die verursachende Person mit nicht angepasster bzw. überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war; 34 Personen wurde hierbei verletzt. Dies wiederum bedeutet, dass die Polizei Nördlingen im laufenden Jahr - gerade im Bereich der Unfallschwerpunkte - vermehrt Geschwindigkeitsmessungen durchführen wird.

Verursachte Unfälle durch motorisierte Zweiräder, Fahrräder und Fußgänger*innen

An 41 (30) Unfällen waren motorisierte Zweiräder beteiligt, 40 Fahrer*innen bzw. Mitfahrer*innen wurden hierbei verletzt. Bei den 65 Radunfällen (Vorjahr 62) wurden 58 Fahrradfahrer*innen verletzt. An drei Unfällen waren Fußgänger*innen beteiligt (Vorjahr 11).

Die viel diskutierten E-Bikes gewinnen in der Unfallstatistik zunehmend an Bedeutung. Insgesamt 13 E-Bike-Unfälle (Vorjahr 9) schlagen zu Buche, bei denen in allen Fällen die fahrende Person auch verletzt wurde (3 x schwer-, 10 x leichtverletzt). Ein E-Scooter war an keinem Unfall beteiligt.

Erneuter Höchststand bei Wildunfällen

Im Jahr 2020 wurde der Höchststand bei den Wildunfällen (415) registriert. 2021 waren es sogar 435 Wildunfälle, wobei auch im Jahr 2021 auffällig ist, dass sich die Mehrzahl der Unfälle im Zentralries und damit im weniger bewaldeten Gebiet ereignete.

Aufklärungsrate bei Unfallfluchten hat sich verbessert

212 mal (Vorjahr 223) entfernte sich die unfallverursachende Person unerlaubt vom Unfallort. Von diesen Unfallflucht-Fällen konnte die Polizei 45 Prozent aufklären. In den Vorjahren lag die Aufklärungsquote deutlich niedriger.

Die Nördlinger Polizei bedankt sich an dieser Stelle bei allen Unfallzeugen und -zeuginnen für deren Mitwirkung und bittet in diesem Zusammenhang weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung, denn die bloße Spurensicherung führt oftmals nicht zum gewünschten Erfolg.

Ergebnis der Verkehrsüberwachungsmaßnahmen 2021

Bei Verkehrskontrollen stellten die Beamten der Nördlinger Polizei folgende Verstöße fest: In 450 Fällen wurde während der Fahrt mit dem Handy telefoniert, in 168 Fällen musste der nicht angelegte Sicherheitsgurt beanstandet werden, 64 mal wurde die fahrende Person wegen des Verdachts auf Fahren unter Drogeneinfluss mit zur Blutentnahme genommen und 74 Beanstandungen erfolgten wegen der Fahrt unter Alkoholeinfluss.

Unfallschwerpunkte und Gefahrenpunkte im Ries

Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Nördlingen wurden u. a. folgende Unfallhäufungspunkte näher betrachtet.

An der Kreuzung St 2221 / DON 10 bei Alerheim haben sich im Jahr 2021 „nur“ zwei Verkehrsunfälle mit einer schwer- und einer leichtverletzten Person ereignet. Die getroffenen Maßnahmen (Installation von Sichtschutzzäunen) scheinen Wirkung zu zeigen.

Ebenfalls Sichtschutzzäune wurden an den beiden Kreuzungen der B 466 bei Löpsingen installiert; seither gestaltet sich auch hier die Unfallentwicklung eher unauffällig.

Die Einmündung B 25 / Heuweg hat sich aufgrund der laufenden Baumaßnahmen zwangsläufig entschärft.

An der Kreuzung der B 29 bei Baldingen hat sich vergangenes Jahr ein Verkehrsunfall mit einem Leichtverletzten ereignet. Auch hier scheinen sich die getroffenen Maßnahmen (Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h, Verbesserung der Sicht, Ausweisung einer Stopp-Stelle -Zeichen 206) auszuzahlen.

Während die Kreuzung Oskar-Mayer-Straße / Ecke Voltzstraße eher unauffällig blieb (1 Unfall), kristallisiert sich der Kreisverkehr in der Nürnberger Straße / Fritz-Hopf-Straße als neuer Schwerpunkt heraus (sieben Unfälle).

Diese Unfallörtlichkeit wird die Polizei in den kommenden Monaten speziell im Auge haben. Nachdem sich die meisten Unfälle in der Dämmerungs-/nachtzeit ereignen, werden insbesondere die Sichtverhältnisse an der Unfallstelle unter die Lupe genommen. (pm)