Gerade während der Faschingszeit ist der Krapfen das wohl liebste Gebäck in der Region. Kein Wunder also, dass es immer wieder Diskussionen darüber gibt, welche Eigenschaften der „perfekte Krapfen“ mitbringen muss. Mittelpunkt dieser Gespräche ist häufig die Menge der Marmelade – denn oft muss man sie im süßen Gebäck regelrecht suchen. Genau diese Frage nahm Uli Strobel aus Mertingen zum Anlass, um sich bei der Bucket-List des Radiosenders Bayern 3 zu bewerben. Ihr Wunsch: 150 Krapfen intensiv mit Marmelade füllen zu dürfen.
Mit ihrem Wunsch reiht sich die Mertingerin in eine illustre Runde ein: Ob ein Training mit den Profis des FC Bayern, das Erkunden der Nordlichter am Polarkreis, ein Tag als Müllmann, eine Fahrt im Feuerwehr-Auto, eine Rolle in einer Fernsehserie oder sogar eine Reise auf den Kilimandscharo – von kleinen Wünschen bis hin zu großen Träumen war und ist bei der Bucket-List schon alles dabei.
Uli Strobel erfüllt sich ihren Traum
Am Freitagmorgen ging schließlich auch Uli Strobels Wunsch in Erfüllung – im Café Hummel in Donauwörth. Auf die Bäckerei war sie über die Filiale in Mertingen aufmerksam geworden. Inhaberin Eva Hummel erinnert sich: „Bayern 3 kam mit dem Wunsch von Frau Strobel auf uns zu und fragte, ob wir uns vorstellen könnten, an der Aktion teilzunehmen. Mein erster Impuls war: ‚Ist das ein Aprilscherz?‘ Nach kurzer Erklärung waren wir aber direkt dabei. Wir fanden den Wunsch einfach sehr charmant – und natürlich ist er auch schöne Werbung für unser Café.“
Begleitet von einem Filmteam, ging es für die Hauptperson des Tages direkt in die Backstube. Dort machte sie sich gemeinsam mit Konditormeister Paul Baumann ans Werk. Insgesamt entstanden so 150 Krapfen – alle von Uli Strobel selbst befüllt. Und wie versprochen, kam dabei deutlich mehr Marmelade hinein als sonst.
Krapfenspende an Seniorenheim
50 der Krapfen wurden anschließend an die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims in Mertingen verschenkt, der Rest ging an Familie und Freunde. Für Uli Strobel ein Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen wird. „Andere wünschen sich eine Expedition zum Kilimandscharo – ich eben das Befüllen von Krapfen. Ich fand die Idee einfach nett und bin wirklich glücklich, dass alles so gut geklappt hat. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden – und wer weiß, vielleicht helfe ich in der Faschingszeit sogar mal aus. Dann aber bitte erst ab 08:00 Uhr und nicht schon um 03:30“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.
In der Hochsaison könnte die Bäckerei diese Unterstützung tatsächlich gut gebrauchen. Wie Eva Hummel bestätigt, werden in der Faschingswoche täglich rund 1.000 Krapfen produziert – dann allerdings wieder mit der üblichen Menge an Marmelade. „Da sind wir unsere größten Kritiker“, sagt sie. „Wenn wir beim Probieren merken, dass zu wenig Marmelade drin ist, passen wir die Menge sofort an.“
 
   
  
 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  