29. Juni 2020, 08:47
Gospelchor Sternenfänger

"Die Sehnsucht nach dem Singen ist groß"

Der Gospelchor Sternenfänger aus Donauwörth traf sich erstmals wieder zu einer Chorprobe. Bild: Jutta Humpert
Der Gospelchor Sternenfänger aus Donauwörth traf sich erstmals wieder zu einer Chorprobe.

Für die 50 Sängerinnen und Sänger braucht es Überlegungen, denn die Räume der Kirchengemeinde reichen nicht aus, wenn man zwei Meter Abstand untereinander wahren muss. Chorleiter Hans-Georg Stapff entschied sich für einen Test auf der Freilichtbühne. Letztlich war schon klar, dass nicht alle 50 Sänger kommen werden. Einige sind noch mit Problemen rund um Corona beschäftigt durch Mehrarbeit oder durch zu pflegende Angehörige. Und einige waren spontan verhindert wegen anderer Dinge.

Fazit: Singen im Freien ist prima, aber man hört sich gegenseitig zu wenig. Man hört eigentlich nur sich selber, alle anderen sind "weit weg". Letztlich kam dann auch ein Gewitterschauer vorbei und die Chorprobe wurde abgebrochen. Die Sternenfänger sind umgezogen in das evangelische Gemeindehaus und die Probe wurde im Saal fortgesetzt. Weil nur knapp zwanzig Sänger anwesend waren, war dies mit zwei Meter Abstand möglich. Schnell war klar: das gegenseitige Hören ist im geschlossenen Raum sehr viel besser.

"Geschlossen" ist relativ, denn alle Fenster standen offen und reichliches Lüften ist das A und O des Hygienekonzeptes: zwanzig Minuten Singen folgen zehn Minuten Lüften. Nächsten Freitag will Stapff nochmal auf die Freilichtbühne gehen.

Vielleicht kann man sich an das ungünstige Hören gewöhnen. Natürlich wäre eine tontechnische Unterstützung denkbar, aber herkömliche Chormikrofone helfen nicht wegen dem Abstand. 50 Einzelmikrofone und ein ausgeklügeltes Monitor-Konzept wären ein zu großer Aufwand.

Die Vision des Chorleiters: ein "vor Corona"-geplantes Sommerkonzert trotz allem im Freien durchführen, wenn auch in verkleinerter Variante.

Und Chorproben im Saal, aber in Wechselschichten der Chorstimmen. Fazit der Chorsänger/innen: endlich mal wieder getroffen und endlich mal wieder gesungen. Die Faszination dieses (durch Corona) "gefährlichsten Hobbys der Welt" ist groß. (pm)