20. Dezember 2022, 16:26
Winternachmittag

Eine ungewöhnliche Mischung in Blossenau

Ein Winternachmittag in Blossenau. Bild: Eva Münsinger
Im Kräuterhäusl singt ein Esel ziemlich schräg. Am nächsten Tag besuchen drei Geister den geizigen Xaver Grantler im B+ Zentrum. Es war eine etwas ungewöhnliche Mischung, die am vierten Adventswochenende in Blossenau geboten war.

Es ist der perfekte Winternachmittag, klirrende Kälte und knirschender Schnee, der in der Sonne funkelt. Von allen Seiten kommen Familien zum Blossenauer Kräuterhäusl. Empfangen werden sie von den lebensgroßen Metallfiguren der Heiligen Familie und von der Geschichtenerzählerin Ulrike Mommendey. Sie wird vom kleinen Weihnachtsmann und dem frechen Esel begleitet. Mit den liebevoll gestalteten Handpuppen erzählt sie wie es dazu kam, dass der kleine Weihnachtsmann die Tiere im Wald beschenkte. Der Esel liebt Weihnachtslieder und singt voll Inbrunst aber etwas schräg vor.

Die Kinder sind begeistert. Sie dürfen Weihnachtssterne basteln und den großen Weihnachtsbaum neben der Krippe schmücken. Gemeinsam mit der Blossenauer Ukulelengruppe singen alle Weihnachtslieder. Das Lagerfeuer wärmt von außen, der Apfelpunsch von innen.

Die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens, vom skrupellosen Scrooge und von den Geistern der Weihnacht kennen wohl die meisten. Jürgen Lechner hat die Geschichte ins Bayerische und in unsere Zeit übertragen. Eine wunderbare Idee. Plötzlich sind einem die Charaktere ganz nah, der geizige Xaver Grantler, sein Partner Jakob Gschaftlhuba und der fleißige Herrn Emsig. Jedem gibt Lechner eine eigene Stimme. Das Publikum ist sofort mittendrin in der alten Geschichte, die immer noch so aktuell ist. Es geht um Geiz, Hartherzigkeit, Gier und um Nächstenliebe, die am Ende dank der drei Geister der Weihnacht siegt. Wie im Film wird die Geschichte durch Musik intensiver und emotionaler.

Lorraine Böttcher und Harry Müller bilden ein harmonisches Gesangsduo, begleitet von Harry Müller auf der Gitarre. Mit viel Gefühl interpretieren sie bekannte Songs und Balladen, die perfekt zu den einzelnen Kapiteln passen wie „Mad world“ von „Tears For Fears“ oder als Äquivalent zur Gleichgültigkeit des Xaver Grantler „You don’t miss me now“ von „Time Machine“. Am Ende öffnet sich das Herz vom Grantler „Für immer und jetzt“ (Johannes Oerding).  „Be a light“ ist die Aufforderung der Künstler an ihr Publikum: „Tragt das Licht in die Welt!“ (pm)