Hunderte Sängerinnen und Sänger aus ganz Bayern bei der Probe zum Gottesdienst beim vorletzten Landeschortag 2011, der ebenfalls in Nördlingen stattfand. Nach Rothenburg 2016 ist es die erste landesweite Großveranstaltung des Verbandes der Evang. Chöre in Bayern nach Corona. Bild: Helmut Kern
Für über 800 Sängerinnen und Sänger aus evangelischen Chören in ganz Bayern wird Nördlingen am 24. Juni ein Ort für Begegnung, für neue Impulse und vor allem eine Gelegenheit zum gemeinsamen Singen sein.

Unter dem Motto „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!“ lädt der Landesverband „Singen in der Kirche – Verband evangelischer Chöre in Bayern“ und dessen Präsident, KMD Volker Glossner seine Mitgliedschöre ins Ries ein. Kirchenmusikdirektor Udo Knauer, der selbst dreißig Jahre im Verbandsrat tätig war und die Organisation vor Ort innehat, freut sich auf das „Kirchentagsfeeling“, das der ursprünglich schon für 2020 geplante Chortag mitbringen wird. Nach der Eröffnung im Ochsenzwinger, in dem die angereisten Chöre vom Nördlinger Posaunenchor begrüßt werden, brechen die Teilnehmenden zu einem reichhaltigen Programm mit Workshops an verschiedenen Orten in der Stadt auf.

Auch für Öffentlichkeit hat der Chortag einige Highlights zu bieten: In St. Salvator gibt es drei 45-minütige „Klangstationen“ mit Musik zu unterschiedlichen Themen. Um 10:45 Uhr machen Knauer und sein Kammerchor St. Georg den Anfang mit Vaterunser-Vertonungen, die von Verdi bis in die Gegenwart reichen. Darunter befindet sich auch ein Stück, das Steven Heelein, Komponist und Professor für Chorleitung in Bayreuth, eigens für diesen Anlass komponiert hat. Um 11:45 Uhr tritt der Akoo-Show-Choir aus Ghana auf. Die neun für die vierte Deutschlandtournee ausgewählten Sänger überzeugen durch ausdrucksstarken Gesang und ausgefeilte Choreographien und legen in ihrer Performance besonderes Augenmerk auf die musikalische Verarbeitung der Symbolsprache „Adinkra“, die Teil der Geschichte Ghanas ist. Um 14 Uhr lädt der Kammerchor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Bayreuth unter der Leitung von Prof. Heelein zu musikalischen Juwelen aus Mendelssohns Oratorium „Elias“ ein.

Studierende aus Bayreuth gestalten auch die Orgelmusik zur Marktzeit um 12 Uhr in St. Georg. Deborah Pfanz und Tak Hee Song stellen den Klangreichtum der großen St.-Georgs-Orgel diesmal nicht nur dem Nördlinger Stammpublikum, sondern auch den Gästen des Landeschortags vor. Direkt im Anschluss, um 12:45 Uhr füllen die angereisten Chöre den Marktplatz mit Musik. Das Offene Singen leiten Stefanie Hruschka-Kumpf, (Chorreferentin des Verbandes) und KMD Stefan Romankiewicz (Dekanatskantor in Bad Steben).

 Zum Abschluss um 17:30 Uhr feiert die große Chöregemeinschaft in St. Georg einen festlichen und musikalisch bunten Abendmahlsgottesdienst, der an die Form des anglikanischen Evensongs angelehnt ist. Zu diesem Gottesdienst ist auch die Bevölkerung eingeladen, denn in der großen spätgotischen Hallenkirche ist trotz der vielen Gäste immer noch Platz für einige hundert weitere Besucher. Im Verlauf des Gottesdienstes singen die Chöre gemeinsam ihre zu Hause einstudierten Choräle, Neuen Geistlichen Lieder, Gospels und liturgischen Stücke. Liturgen sind Dekan Gerhard Wolfermann und Pfarrer Martin Reuter. Die Predigt hält Wolfgang Böhm, Referent für Gottesdienst und Kirchenmusik der Bayerischen Landeskirche, die Orgel spielt Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Knörr. (pm)