Leiterin Elke Moll hatte ein vergnügliches Programm zusammengestellt, das die Chorgemeinschaft Nördlingen mit ansteckender Singfreude präsentierte. Bild: Silke Hampp
Ein „üppiges musikalisches Menü“ versprach Chorleiterin Elke Moll den Besucherinnen und Besuchern im vollbesetzten Nördlinger Ochsenzwinger. Und es war vor allem viel Süßes dabei im Potpourri des Spätnachmittags: „Lolipop“, „Aber bitte mit Sahne“ oder „Schokolade im Kopf“, um nur ein paar Liedtitel zu nennen, die jede Menge Kalorien versprachen.

Das A-Capella-Lied „Sei hier Gast“ entfaltete auch gleich das Thema des Sommerkonzertes. Die Melodie aus dem Musical „Die Schöne und das Biest“ kommt mit der Unbeschwertheit eines französischen Chansons daher. Und mit dieser beschwingten Leichtigkeit führten die Sängerinnen und Sänger ihr Publikum auch weiter durchs Programm. Mit Ausdrucksstärke, außergewöhnlichen Interpretationen und einer geradezu ansteckenden Freude am Singen. Richard Grassl, seit vielen Jahren Chormitglied, hatte die Bühne wiederum liebevoll und mit einem zwinkernden Auge passend zum Motto „Sei hier Gast“ dekoriert.

Konzerte der Chorgemeinschaft Nördlingen zeichnen sich stets durch eine bemerkenswerte Bandbreite des Repertoires aus. Es ist für jede und jeden etwas dabei und gleichzeitig gibt es immer wieder Überraschendes zu entdecken. Diesmal war es unter anderem das vierstimmig vorgetragene Lied „Vom Schlaraffenland“ von Robert Schumann. Der Text von Hofmann von Fallersleben erzählt vom lustigen Leben („seht da lässt sich billig zechen und umsonst recht lustig sein“) und vom Überfluss im fernen fantastischen Schlaraffenland („Milch und Honig fließt in Bächen, aus den Felsen quillt der Wein“). Bei romantischen Liedern sind Textverständlichkeit und Präzision gefragt. Und beides lieferten die Sängerinnen und Sänger unter der exakten Leitung von Elke Moll, begleitet von Kurt Moll am Klavier. Wie schön, dass deutsches Liedgut, das so viele sprachliche Nuancen birgt, auf die Bühne gebracht wird.

Eine tolle Ergänzung zum Chorgesang bot bei diesem Konzert das Bläserensemble Andamáni, das sich in dieser Formation am Nördlingen Theodor-Heuss-Gymnasium zusammengefunden hat. Der Gruppenname setzt sich aus den Vornamen der vier Musiker zusammen. Antonia Engert (Saxophon), Daniel Funk (Posaune/Euphonium), Máximo Schulz (Trompete) und Nils Söder (Saxophon, Sopran-Saxophon) rockten den Saal. Im ersten Auftrittsblock präsentierten die vier Lieder von Abba, den Beatles und a-ha. Im zweiten zogen sie auf die Südhalbkugel um und brachten unter mit „Despacito“, „Viva la Vida“ und „Africa“ Urlaubsgefühle in den Ochsenzwinger. Alle Arrangements stammen vom Ensemble-Mitglied Daniel Funk, der hier großes Talent beweist.

Erfrischend viele neue Sängerinnen und Sänger haben in den letzten drei schwierigen Jahren ihren Weg in die Chorgemeinschaft gefunden. Das kurzweilige Konzert schloss die Chorgemeinschaft Nördlingen anstatt mit einer Zugabe mit dem Volkslied „Kein schöner Land“, das aus voller Kehle vom Publikum mitgesungen wurde. (pm)