Bild: Eva Münsinger
Wenn der große Humorist Heinz Erhardt "noch‘n Gedicht" ankündigte, war das der Startschuss zu einem Feuerwerk an Pointen, Wortspielen und Wortsinnverdrehungen.

Jürgen Lechner und Bernd Zoels zündeten zwei Stunden lang im B+ Zentrum Blossenau ein furioses Feuerwerk des Erhardt‘schen Humors. Die Geschwindigkeit und schiere Fülle verlangen dem Publikum einiges ab. Zwar kommen die Reime leichtfüßig daher, doch es braucht oft auch einen Moment den subtilen Hintergedanken zu begreifen.

Ludwig Erhard (1909-1979) war der beliebteste Komiker der fünfziger und sechziger Jahre und einer der begabtesten deutschen Humoristen des Jahrhunderts. „Seine Wortspiele sind eine Kunst, sein feinsinniger Humor stellt viele Comedians in den Schatten“, schwärmt Lechner. Zoels und Lechner sind in der Region bekannt wie „bunte Hunde“ durch zahlreiche Auftritte in Kleinkunstbühnen und in der Freilichtbühne Donauwörth und vor allem in „Bernies Bunter Bühne“ in Wörnitzstein. Mit den großen Humoristen Karl Valentin, Loriot und dem „Schelm der Nation“ Heinz Erhard feiern sie Bühnenerfolge. Auch in Blossenau ist das Publikum restlos begeistert. 

Es ist verblüffend, wie Lechner auf der Bühne seinem Alter Ego ähnelt. Habitus, Gestik und sogar die Brille passen perfekt.  Im Wechselspiel bieten die beiden großartige Unterhaltung. Allegorismen, lakonische Sprüche, frappierende Lebensweisheiten, pointierte Gedichte und witzige Lieder sind feinsäuberlich geordnet in Abteilungen wie „Klassik“ („Wenn ich kein Bier geshaket habe, bin ich dann kein Shakespeare?“), Abteilung „Wussten Sie schon?“ Dass der Alte Fritz die Bratkartoffeln erfand? „Drum heißen sie – das ist kein Witz – Pommes Fritz“ oder Abteilung „Mensch und Tier“, zu der auch die berühmte Made hinter eines Baumes Rinde gehört. In Abteilung „Schluss“ wird der Humor sehr schwarz „Die alten Zähne wurden schlecht, und man begann, sie auszureißen. Die neuen kamen gerade recht, mit ihnen dann ins Gras zu beißen.“

Den Schlusspunkt nach zwei Zugaben setzen Zoels und Lechner mit „Noch’n Abschied“: „Nun kommt noch Servus, empfehle mich, und jetz' fehlt nur noch das Zitat vom äh...... ach, nu ich hab ich vergessen, wie der heißt!“ Schelmisch verbeugen sich die beiden mit dem Allerwertesten. Das Publikum freut sich und geht mit einem breiten Lächeln nach Hause, ganz im Sinne von Heinz Erhard: „Ich könnte vor Glück eine ganz Allee Purzelbäume schlagen.“

Die nächsten Veranstaltungen im B+ Zentrum:

Freitag, 20. Oktober Konzert des Chors „Fis Famos und Freitag, 27. Oktober Gute Laune Musik mit Cassablanka um 19.30 Uhr. (pm)