26. Februar 2020, 10:23
Umweltschutz

Auszeichnung für Biodiversitätsleistungen

Auszeichnung wiesenbrüterfreundlicher Betriebe durch Landrat Stefan Rößle Bild: Mara Kutzner
Beim Kiebitz konnte der Bruterfolg in den letzten Jahren in einigen Gebieten auf ein bestandserhaltendes Niveau gebracht werden. Landwirte, die sich im Rahmen des Wiesenbrüter-Brutplatzmanagements im Nördlinger Ries im Wiesenbrüterschutz eingebracht haben, wurden im Rahmen eines kleinen festlichen Aktes im Gasthof „Zur Wallfahrt“ in Wemding ausgezeichnet.

Zum Einstieg in den Nachmittag zeigte die Gebietsbetreuerin Judith Kronberg, die das Wiesenbrüter-Brutplatzmanagement zusammen mit Wiesenbrüter-Beratern im Nördlinger Ries durchführt, einen Kurzfilm, der vergangenen Sommer zum Teil im Ries gedreht wurde. Er stellt bildgewaltig den Einsatz verschiedener Akteure für den Erhalt unserer Natur dar und stimmte in die Wiesenbrüterthematik ein.

Einen tieferen Einblick in das Wiesenbrüter-Brutplatzmanagement gab Margarete Siering von der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Schwaben, die für das Projekt verantwortlich ist. Sie erläuterte anhand einer Präsentation die Lebensraumansprüche von Kiebitz und Großem Brachvogel. Gleichzeitig zeigte sie das Spannungsfeld zwischen dem Schutz und der erforderlichen Nutzung der Gebiete auf. Zudem stellte sie die Ziele des Biodiversitätsprojektes dar, welches einen essentiellen Beitrag zur Artenvielfalt in der Agrarlandschaft liefert. Der Zuspruch der Landwirte gegenüber diesem Projekt ist sehr groß, die Mitmachquote liegt bei fast 100 Prozent. Die erreichten Maßnahmen und flügge Jungvögel sind ein gemeinsames Ergebnis der guten und intensiven Zusammenarbeit. Siering dankte den teilnehmenden Bewirtschaftern, die maßgeblich zum Erhalt und dem Schutz der seltenen Vogelarten beitragen.

Abschließend ehrte Landrat Stefan Rößle die Bewirtschafter: „Sie sind beispielhaft für eine gute Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Artenschutz.“ Rößle betonte, dass Landwirte nicht nur Lebensmittel produzieren, sondern auch Landschaftspflege durchführen und dadurch zusätzlich eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe wahrnehmen. Mit einer an die Lebensräume angepassten Mahdnutzung trügen sie zum Erhalt der traditionellen Kulturlandschaft im Ries bei. Dies zeige, dass ihre Arbeit sich nicht nur durch die Erträge ihrer Flächen bemessen lasse, sondern weit darüber hinaus gehe. Zum Abschluss überreichte der Landrat den Landwirten Plaketten mit der Aufschrift „Wiesenbrüterfreundlicher Betrieb Nördlinger Ries“, die an der Hoftür befestigt werden können. Landrat Rößle dankte auch den Rieser Naturschutzvereinen, die sich gemeinsam mit dem Landkreis als Träger der Gebietsbetreuung Nördlinger Ries zur Verfügung stellen. Zum Abschluss der Festveranstaltung lud Rößle zu einer Brotzeit ein.

Gefördert wird die Gebietsbetreuung in Bayern vom Bayerischen Naturschutzfonds. Nähere Information zur Gebietsbetreuung in Bayern unter www.gebietsbetreuer.bayern. (pm)