„Ich habe ihn bereits als Lehrer erlebt, dann im TSV als Trainer und in der Jugendarbeit sowie im Dorfverein. Hervorheben möchte ich seinen tatkräftigen Einsatz für seine Heimat und für die Vereine“, betonte Walter Beck, Vorsitzender ders Dorfvereins Mönchsdeggingen. Er war es, der Dietrich Schneider gemeinsam mit Bürgermeisterin Karin Bergdolt für die Auszeichnung vorgeschlagen hatte. „Für unsere Gemeinde ist es ein Segen, solche Bürger in unseren Reihen als Mitglied zu haben. Seine Arbeit strahlt über Mönchsdeggingen hinaus“, unterstrich Bergdolt, die bei der Übergabe ebenfalls mit anwesend war, die Verdienste des Geehrten, der seit Januar 2023 Ehrenbürger der Gemeinde Mönchsdeggingen ist.
Dietrich Schneider war im Jahr 2004 Gründungsmitglied des Dorfvereins Mönchsdeggingen. Dort sei er bis heute für seine Umtriebigkeit, seinen Ideenreichtum und sein nachhaltiges Denken und Handeln bekannt, erklärte Landrat Stefan Rößle in seiner Laudatio. Dank Schneiders kreativer Vorschläge sei Mönchsdeggingen um einige Touristenmagneten reicher geworden. So war Dietrich Schneider federführend an der Umgestaltung der Dorfmitte beteiligt und bereicherte die Gemeidne mit einer innovativen Idee um eine Aussichtsplattform auf einem alten Hochbehälter. Auch an der Realisierung des Geopark-Wanderweges in Mönchsdeggingen war Schneider maßgeblich beteiligt.
Die Geschichte seines Heimatortes liegt Dietrich Schneider stets ganz besonders am Herzen. Somit ist es kein Zufall, dass die im Jahr 2007 erschienene Dorfchronik deutlich seine Handschrift trägt. Wichtige Kapitel wie die Hauschronik stammten aus seiner Feder. Doch nicht nur die eigene Heimatkultur liegt in seinem Interesse: Der Erhalt jüdischer Kulturdenkmäler in der Gemeinde Mönchsdeggingen war Schneider stets eine Herzensangelegenheit. Mit der Erforschung der jüdischen Geschichte, seinen Führungen, und seinen Publikationen habe er sich bis weit über die Landkreisgrenzen hinaus einen Namen gemacht, so Landrat Rößle weiter. Und auch an dieser Stelle endet das geschichtliche Interesse des pensionierten Lehrers und Rektors nicht. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Landesamts für Denkmalpflege erforschte er die Vor- und Frühgeschichte seiner Heimatgemeinde und machte seine Funde der Öffentlichkeit zugängig.
Neben seinem kulturellen Interesse gilt Schneiders Leidenschaft den Mönchsdegginger Vereinen: So ist er bereits seit 1969 Mitglied im Gesangverein Mönchsdeggingen e. V., wo er zeitweise als Chorleiter, bzw. stellvertretender Choleiter fungierte. Auch der TSV Mönchsdeggingen e. V. erfreut sich an ihm als Mitglied. Stolze 32 Jahre lang leitete er die Abteilung Leichtathletik, trainierte die Fußballjugend und initiierte die Abteilung Ski/Wintersport. Für sein Engagement im Sport wurde er mit sämtlichen Vereinsehrungen bedacht, zuletzt mit der Ernennung zum Ehrenmitglied.
Dennoch zeigte sich Dietrich Schneider bei der Übergabe des Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten ganz bescheiden: „Ich bedanke mich und freue mich über diese Ehrung. Erwähnen möchte ich, dass nicht nur ich geehrt werde, sondern allen, die mir gefolgt sind. Ich denke auch an meine Vorgänger, meinen Vater und meinen Großvater. Ich danke meiner Familie, die auf Vieles verzichten musste. Ihnen allen gebührt Dank und Anerkennung“. Stefan Rößle betonte in seiner Ansprache, welch wichtige Rolle das Ehrenamt in der Gesellschaft spiele: Heimat beginne nicht zwangsläufig dort, wo man geboren wurde, sondern dort, wo man mit Herz und Hingabe wirkt, sich engagiert und das gemeinschaftliche Leben mitgestaltet, erklärte der Landrat mit Blick auf Schneiders Geburtsort Dornhausen (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen).
Mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen ministerpräsidenten zeichnet der Freistaat Menschen aus, die sich über viele Jahre hinweg ehrenamtlich für gemeinnützige Ziele, vorrangig im örtlichen Bereich, eingesetzt habe. (dra)