Von links: Franz Jilka, Dr. Benjamin Roßkopf, AWV, Emma Christa, AWV, Anja Beierlein, Containerpatin, Andreas Lemmermeier, AWV und Silvia Knauer, Containerpatin auf dem Containerplatz am Festplatz in Donauwörth. Bild: Thomas Oesterer
Weil der AWV ein Zeichen gegen die zunehmende Belastung durch wilden Müll setzen wollte, wurde an zwei Donauwörther Containerstationen ein "Putz-Pause" von drei Wochen eingelegt. Das Ergebnis ist erschreckend.

Reifen, Teller, Koffer, Gelbe Säcke, alte Pfannen und vieles mehr stapeln sich auf der Containerstation am Festplatz in Donauwörth. Obwohl hier lediglich Container für Altglas, Dosen und Altkleider aufgestellt sind, nutzen Müllsünder*innen in großer Regelmäßigkeit den Standort, um dort auch anderen Müll zu "entsorgen". Der AWV Nordschwaben geht zwar mit Hilfe von sogenannten „Containerpaten" gegen die Müllablagerungen vor. Durch das schnelle Entdecken und Entfernen der Müllablagerungen wird den Müllsünder*innen aber auch eine bequeme Entsorgungsmöglichkeit geboten. Um gegen diese Entwicklung ein Zeichen zu setzen und um aufzuzeigen, wieviel Müll sich Woche für Woche an den Containerplätzen sammelt, hat der AWV in der Neudegger Allee (Stauferpark) und am Volksfestplatz (Schwabenhalle) eine "Putz-Pause" eingelegt. 

Containerplätze für drei Wochen nicht gesäubert

Drei Wochen lang wurden die Plätze nicht gesäubert, dafür wurde aber jeden Tag von Containerpatinnen und -paten dokumentiert, wie sich die Müllablagerung verändert hat. "Nachdem wir die Containerplätze vor Beginn der Aktion komplett geputzt hatten und Schilder mit einem Hinweis der Putz-Pause aufgestellt haben, hat es am Festplatz lediglich einen Tag gedauert, bis Reifen und Koffer dort abgestellt wurden", erklärt Emma Christa, AWV. Immerhin sei der Platz im Stauferpark drei Tage frei von Müll geblieben, fügt sie mit einem Schmunzeln an. 

Diese Menge an Müll sammelte sich über drei Wochen an der Containerstation an. Bild: Thomas Oesterer

Bewusstsein bei der Bevölkerung schaffen 

Dabei geht es dem AWV nicht nur darum, auf den Müll aufmerksam zu machen, sie wollen auch eine politische Diskussion vorantreiben, wie solche Verschmutzung in Zukunft eingedämmt werden kann und wollen die Bevölkerung für das Thema sensibilisieren. "Wir bringen pro Woche bis zu vier solcher Verstöße zur Anzeige, weil wir Adressen in den Müllresten finden und es sich bei den Müllablagerungen schlichtweg um eine Straftat handelt. Dabei ist besonders auffällig, dass nur etwa 20 Prozent der 'Täter*innen' aus Donauwörth kommen. Der Rest sind Personen, die den Parkplatz wegen der Arbeit nutzen oder Urlauber*innen, die nur für kurze Zeit Halt auf dem Festplatz machen", weiß Franz Jilka, Inhaber der Firma Jilka Wertstoffe.

Die Firma ist als Dienstleister im Auftrag des AWV für das Leeren der Container verantwortlich. Seit längerem gehört auch das Entsorgen des vielen Mülls zu ihren Aufgaben. Franz Jilka erklärt: "Die Mengen an Müll nimmt immer weiter zu. Eigentlich fahren wir die Containerplätze nur einmal in der Woche an. Durch die ehrenamtlichen Hinweise der Containerpatinnen und -paten kommt es häufiger vor, dass wir bis zu dreimal die Woche im Einsatz sind."

Ehrenamtliche Mithilfe von 13 Containerpatinnen und -paten

Der entsorgte Müll ist dabei nicht nur optisch eine Belastung. Restmüll, Grün-Müll und Essensreste ziehen oft Ratten und andere Tiere an. Schon häufiger seien die Containerpatinnen und -paten von Urlauber*innen, die auf dem nahen Wohnmobilparkplatz übernachtet haben, auf diese Problematik angesprochen worden, erzählt Silvia Knauer, Containerpatin.

Unter dem Motto "saubere Containerstationen für ein sauberes Stadtbild" gibt es in Donauwörth seit Anfang diesen Jahres 13 Containerpatinnen und -paten, die sich ehrenamtlich um die Sauberkeit der Stationen kümmern – verhindert werden konnte die Müll-Flut bislang trotzdem nicht. In den kommenden Monaten will der AWV versuchen, ähnliche Projekte auch in anderen Städten umzusetzen. "Leider hat sich auf unsere erste Anfrage nur die Stadt Donauwörth zu der Putz-Pause bereit erklärt, trotzdem werden wir dieses wichtige Thema weiterverfolgen", so Güler Altunay, AWV.