Die Weltmeere und damit verbunden auch Flüsse und weitere Gewässer sind seit vielen Jahren stark von Umweltverschmutzung betroffen. Ganz konkret gehen Forscher davon aus, dass auf circa drei Kilogramm Fisch ein Kilogramm Plastik kommt. Sollte sich die aktuelle Entwicklung - jährlich kommen rund 8 Millionen Tonnen Plastikmüll hinzu - weiter fortsetzen, könnte die Masse an Müll in den Weltmeeren größer sein als der Fischbestand, eine beängstigende Prognose. Neben den Gewässern an sich sind auch u.a. auch Strände und Flussufer von der Verschmutzung betroffen. Um dieser Entwicklung vorzubeugen, gründete sich bereits 2018 der Verein "RhineCleanUp - ursprünglich um die Uferregion des Rheins vom Müll zu befreien. Heute wird an einem Tag im Jahr an über 30 Flüssen gesammelt, auch an der Donau.
Auftaktveranstaltung findet im Rathaus Donauwörth statt
Der sogenannte DonauCleanUp-Day soll in diesem Jahr am 13. September stattfinden. Dazu fand am gestrigen Dienstag eine entsprechende Auftaktveranstaltung im Donauwörther Rathaus statt. Eingeladen waren Verantwortliche aus zahlreichen Kommunen und Städten aus der weiteren Region, die direkt an der Donau und seinen Zuflüssen liegen und sich im September am Aktionstag teilnehmen möchten. Ganz konkret soll die Aktion "nur" rund drei Stunden dauern. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man nach drei Stunden langsam die Lust verliert. Grundsätzlich geht es uns zwar darum, die Ufer vom Müll zu befreien. Wir wollen daraus allerdings auch ein geselliges Erlebnis machen", erklärt Organisator Joachim Umbach bei der Vorstellung. So empfiehlt er teilnehmenden Kommunen auch, ein kleines Rahmenprogramm rund um die Sammelaktion auf die Beine zu stellen. In seiner Heimatstadt Mainz gäbe es beispielsweise Kooperationen mit Gastrobetrieben, die an der Uferpromenade des Rheins liegen. Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré zeigte sich beeindruckt vom Projekt. "Das ehrenamtliche Engagement in unserer Stadt zu bündeln, ist auf jeden Fall unterstützenswert."
Keine Konkurrenz zu ähnllichen Umweltaktionen
Im Kernziel ähnelt das Projekt Aktionen, die in der Vergangenheit bereits in Donauwörth bzw. im Landkreis Donau-Ries umgesetzt wurden. So organisiert u.a. die Plogging Gruppe Donauwörth regelmäßige Aufräumaktionen. Die Verantwortlichen von DonauCleanUp wollen hierzu allerdings keine Konkurrenz sein - ganz im Gegenteil. "Wir möchten keine Konkurrenz zu ähnlichen Aktionen darstellen, sondern bestehende Organisationen unterstützen. Uns geht es darum, das Bewusstsein für die Problematik zu verändern. Wenn möglichst viele mitmachen, dann erreichen wir auch diejenigen, die diesen Müll verursachen", so Umbach. Ziel sei es, dass am 13. September 50.000 Menschen aus ganz Deutschland teilnehmen. Die Dachorganisation RhineCleanUp sorgt dabei nicht nur für ein steigendes Bewusstsein zur Müllproblematik, sie unterstützt Gruppen auch bei der Organisation und stellt Sammel- und Werbematerialien zur Verfügung. "Donauwörth ist prädestiniert für die Aktion. Hier münden mehrere Flüsse in die Donau. Wir freuen uns auf möglichst viele Helferinnen und Helfer", erklärt Willi Kohlmann, Koordinator des DonauCleanUp. Anmelden können sich interessierte Personen und Gruppen direkt über die Webseite donaucleanup.org. Möglich sei allerdings auch, dass die Stadtverwaltung konkret zur Teilnahme aufruft und die Anmeldung bündelt. "Da sind wir ganz offen", ergänzt Kohlmann.
Wie genau die Aktion letztendlich in Donauwörth und seinen Stadtteilen umgesetzt wird, ist aktuell noch unklar. Dabei passt DonauCleanUp perfekt in die aktuellen Planungen der Stadt Donauwörth. So soll die Donau im Zuge der Vorbereitungen zur Landesgartenschau 2028 wieder mehr in den Mittelpunkt gestellt und dadurch erlebbar gemacht werden.