Sophia Och (Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Donau-Ries) und Landrat Stefan Rößle bei der Baumpflanzaktion am 23. Oktober 2023 Bild: André Macho / LRA
Der jährliche Tag des Baumes, der 10. April, ist schon eine ganze Weile verstrichen. Mit dem einsetzenden Herbst beginnt auch die Pflanzsaison für Gehölze, dies nutzt die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege um den Baum des Jahres 2023, die Moorbirke zu pflanzen.

Dieser wird jährlich seit 1989 durch den Verein "Baum des Jahres e.V." ausgerufen. Für die Pflanzaktion wurden zwei Standorte ausgewählt. Ein größeres Exemplar ziert ab heute den Umgriff der Realschule Heilig Kreuz. 100 weitere junge Moorbirken wurden in der Nähe der Kreisstraße DON7 in Richtung Bollstadt gepflanzt. Die jungen Bäume dürfen sich an diesem feuchten Standort zu Hause fühlen und im Laufe der Jahre zu prächtigen Exemplaren heran wachsen.

Die Moorbirke, botanisch Betula pubescens genannt, steht für den bedrohten, CO2 bindenden Lebensraum Moor. Bäume sind für uns Menschen aber so viel mehr als nur Bestandteil unseres Ökosystems. Der Baum gilt als Symbol des Lebens und steht in unserer Kultur für Schutz und Geborgenheit. Bäume werten unsere Städte optisch auf und schaffen lebenswerte Räume. Sie kühlen und spenden wertvollen Schatten in den zunehmend heißen Sommern, liefern uns Sauerstoff, nehmen Kohlenstoffdioxid auf, filtern unsere Luft und binden Schadstoffe. Bäume vermindern Lärm und bremsen den Wind. Für viele Tiere bieten sie wertvolle Nistgelegenheiten, Nahrung und Unterschlupf. Durch ihre Wurzeln verhindern sie Bodenerosionen und tragen zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bei. Das Falllaub dient Bodenlebewesen und anderen Tieren als Nahrung und Unterschlupf. Die Blätterdecke schützt den Boden und die Pflanzenwurzeln vor Frost, Einstrahlung und Austrocknung. Bäume sind so viel mehr als ein unbeliebter Laublieferant im Herbst.

Die Moorbirke ist ähnlich wie ihre Schwester, die ebenfalls bei uns heimische Sandbirke (Betula pendula) eine Pionierbaumart. Das bedeutet sie hat die Eigenschaft baumfreie, rohe Böden schnell zu besiedeln und so den Platz für zukünftige Waldbäume zu erschließen, die in ihrem Schutz heranwachsen können. Typisch für eine Pionierbaumart wird die Moorbirke mit einer Lebenserwartung von etwa 80 Jahren nicht besonders alt für einen Baum.

Mit ihrer weißen Rinde ist sie gut als Birke zu erkennen. Im Gegensatz zur Sandbirke sind ihre Triebspitzen flaumig behaart. Ihre Äste sind aufrecht bis waagrecht abstehend, die Sandbirke dagegen neigt im Alter zu einem überhängendem Wuchs. (pm)