Graues Langohr Bild: Dr. Andreas Zahn
Wenn der Tag endet, beginnt die Zeit der Fledermäuse. Faszinierende Geschöpfe, die mit erstaunlichen Techniken nachts auf Insektenjagd gehen, die aber auch aufgrund ihrer spezialisierten Lebensweise besonderen Schutz benötigen.

Fledermäuse haben für ihre Unterschlüpfe keine großen Ansprüche, in von Menschen besiedelten Gebieten reichen oft Spalten an Häusern, zum Beispiel hinter Fensterläden. Besonders beliebte Tagesverstecke sind geräumige Dachböden von Kirchen, zu finden sind die Tiere aber auch an normalen Wohnhäusern und in Baumhöhlen. Fledermäuse sind sehr standorttreu und bewohnen ihre Quartiere oft schon seit vielen Generationen. Geht ihnen ein Standort verloren, kann es sein, dass sich ganze Kolonien auflösen.

Daher sind die Tiere speziell durch Renovierungen und Umbauten an Quartiergebäuden bedroht und stehen unter besonderem Schutz. Die Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern setzt sich für die Tiere ein, berät Personen mit Fledermausquartieren an Gebäuden, führt Bestandszählungen durch, sucht nach Fledermausquartieren und ist hier immer wieder auf die Mitarbeit von Fledermausschützerinnen und Fledermausschützern vor Ort angewiesen. Im Landkreis Donau-Ries koordiniert und übernimmt Gustav Dinger mit der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Donau-Ries seit nunmehr gut 30 Jahren vielfältige Aufgaben im Fledermausschutz. Die Arge Fledermausschutz sucht dringend Helferinnen und Helfer mit einem Interesse am praktischen Artenschutz. „Obwohl zahlreiche Vorkommen an Fledermäusen im Landkreis Donau-Ries bekannt sind, ist es uns nur schwer möglich, diese auch regelmäßig zu besuchen, die Koloniegröße und Fledermausart zu ermitteln“, so Gustav Dinger.

Daher bietet die Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Südbayern in Kooperation mit Gustav Dinger und dem Landratsamt Donau-Ries in diesem Jahr eine Reihe von Workshops und Mitmachaktionen im Bereich Fledermausschutz an. Ziel ist es, Interessierte an den Fledermausschutz heranzuführen, zu schulen und längerfristig als „Fledermaus-Botschafter“ gewinnen zu können.

Anika Lustig, Leiterin der Koordinationsstelle Südbayern und verantwortlich für die Betreuung des Landkreises Donau-Ries: „Ziel der Aktion ist es, den Fledermausschutz im Landkreis Donau-Ries zu stärken“.
Geplant sind Veranstaltungen, Führungen und Workshops im Landkreis, um Interessierte in die Thematik einzuführen und für den Fledermausschutz zu gewinnen. Anika Lustig: „So besteht die Möglichkeit, im Rahmen dieser Aktionen Fledermausquartiere aufzusuchen und die Fledermäuse in bekannten Quartieren zu zählen. Sie erfahren viel Wissenswertes über die Biologie und Lebensweise dieser Geschöpfe.“ Bei Interesse können die Teilnehmer weiter einsteigen, die Bestimmung der verschiedenen Fledermausarten lernen und die Betreuung von Fledermausquartieren übernehmen.

Wer Interesse hat, sich für die Fledermäuse im Landkreis Donau-Ries einzusetzen, sollte sich die Auftakt- und Informationsveranstaltung nicht entgehen lassen.

Auftakt- und Informationsveranstaltung zu Fledermäusen

Auftaktveranstaltung Nördlingen: 12.04.2024, ab 19:00 Uhr, Vereinsheim des DAV, Stegmühlweg 2A

Auftaktveranstaltung Donauwörth: 17.04.2024, ab 19:00 Uhr, Landratsamt Donauwörth, Pflegstr. 2, Haus C, Raum 3.66.

Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Die möglichen Einsatzbereiche und Mitmachaktivitäten im Fledermausschutz sind vielfältig und können je nach Wissensstand, Interesse und verfügbarer Zeit eingebracht werden. Neben der Betreuung von bestehenden Quartieren und der Beratung der Bevölkerung bei auftretenden Fragen finden regelmäßig Quartierkontrollen und Zählungen im Sommer statt.
Ob im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, bei Exkursionen oder dem fachgerechten Aufnehmen und Aufpäppeln verletzter Fledermäuse - für jeden ist etwas dabei, das ihm besonders liegt. Und ganz wichtig: Es bedarf keiner Vorkenntnisse im Fledermaus- oder Artenschutz. Eine gute Taschenlampe als Ausrüstung reicht für den Anfang aus! (pm)