28. November 2019, 10:09
Landrat Stefan Rößle

Nachhaltigkeit für eine lebenswerte Heimat

Das Bild zeigt Landrat Stefan Rößle bei einer Aktion des Abfallwirtschaftsverbandes zur Plastikvermeidung Bild: Wiebe/HuckleyberryKing
Das Thema Nachhaltigkeit ist einer der Schwerpunkte der künftigen Kreispolitik. „Es geht hier um mehr als ‚nur‘ um Klimaschutz“, wie Landrat Stefan Rößle in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Energiefragen betonte.

Nachhaltigkeit ist umfassender, sie betrifft alle Lebensbereiche und hat eine besondere Bedeutung für das unmittelbare Lebensumfeld. Landrat Rößle erinnerte, dass der Landkreis mit Unterstützung des Kreistags bereits schon seit langer Zeit in punkto Nachhaltigkeit tätig ist. Der vor fast 20 Jahren im Landkreis begonnene Agenda 21-Prozess hat eine wichtige Grundlage für die jetzigen Anforderungen geschaffen. Die Konzeption und Einrichtung des Geoparks Ries oder die Erstellung und Umsetzung des Energienutzungsplans unter Verfolgung eines Energieleitziels sind nur einige Beispiele für diese vorhandene Basis. Was wir nun brauchen ist eine gelingende Weiterentwicklung. „Wir müssen dabei nicht mit allem von vorne anfangen, sondern auf der vorhandenen guten Grundlage aufbauen und vor allem die Bürger mit einbinden.“, so Landrat Rößle.

Die Jugend ist unsere Zukunft

Eine Zielgruppe hat Landrat Rößle dabei ganz besonders im Blick: die Jugend. Sie ist unsere Zukunft, viele unserer Jugendlichen sind leistungsbereit und motiviert, betont der Landrat. Junge Menschen sollen die Möglichkeit haben, sich ganz konkret mit ihren Ideen und Vorschlägen für Nachhaltigkeit einzubringen.

Geplante Nachhaltigkeitsstrategie für den Landkreis

Zu der Frage, wie eine Nachhaltigkeitsstrategie im Landkreis in der Praxis aussehen kann, informierte Heike Burkhardt von der Stabsstelle Kreisentwicklung die Ausschussmitglieder. Insgesamt umfasst die Agenda 2030 17 Zielbereiche (sogenannte Sustainable Development Goals, kurz SDGs) mit 169 Unterzielen. Der Landkreis kann dabei im Bereich Nachhaltigkeit in zwei grundsätzlichen Funktionen tätig werden: Zum einen als Akteur oder „Macher“, in dem er im eigenen Zuständigkeitsbereich aktiv ist. Beispiele hierfür sind Projekte wie die öffentliche Beschaffung unter Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien oder die Installation von Heizungen mit regenerativen Energiequellen an den landkreiseigenen Gebäuden. Zum anderen als Motor und Unterstützer der Beteiligten im Landkreis, beispielsweise bei Projekten wie Blühflächen, Afrika-Schulen, Plastikvermeidung oder das geplante 100.000 Bäume-Programm. Zur personellen Unterstützung soll für den Themenkomplex Nachhaltigkeit/Energie ab 2020 eine Stelle in der Landkreisverwaltung eingerichtet werden. Diese Stelle soll in Zukunft alle Initiativen und Handlungsfelder der nachhaltigen Entwicklung im Landkreis bündeln, auswerten und in einem Fortschrittsbericht zusammenfassen sowie selbst Maßnahmen durchführen. Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Energiefragen waren sich einig, dass das Thema Nachhaltigkeit einen Schwerpunkt der Kreispolitik einnehmen soll. Einstimmig wurde dem Kreistag empfohlen, dass sich der Landkreis der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung anschließt und die darin formulierten Ziele auf kommunaler Ebene unterstützt. Für den Themenkomplex Nachhaltigkeit/Klimaschutz sollen im Landkreis ab 2020 die notwendigen Gelder für eine Stelle sowie 65.000 Euro für Projekte eingeplant werden. Die endgültige Entscheidung wird nun zusammen mit der Präsentation einer ausführlicheren Darstellung der Nachhaltigkeitsstrategie in der Kreistagssitzung am 5.12.2019 erfolgen. (pm)