7. April 2017, 16:32

Alfred-Delp-Quartier wird Mix aus Wohnen, Arbeit und Freizeit

Was geschieht mit dem Kasernen-Areal? Bild: Frank Felten
Der Bauausschuss hat Rahmenbedingungen festgelegt, wie das neue Alfred-Delp-Quartier auf dem ehemaligen Kasernengelände aussehen soll. In der Parkstadt  wird demnach ein neues Wohnviertel für 1.500 Menschen entstehen. 

Donauwörth - 30 Hektar gilt es nun für Stadtplaner und Landschaftsarchitekten in ein neues Wohnviertel in der Donauwörther Parkstadt zu verwandeln. Bekanntlich muss seit 2013 überlegt werden, was nach der Beendigung der militärischen Nutzung der Alfred-Delp-Kaserne mit dem Areal passiert. Jetzt wird es konkreter. Der Bauausschuss hat am Donnerstag einen Realisierungswettbewerb beschlossen und Bedingungen festgelegt, wie das neue Stadtquartier auszusehen hat.

Verbindung zwischen Innenstadt und Parkstadt

Herausforderung für die Planer wird vor allem sein, das Kasernenareal und die Altstadt besser miteinander zu verbinden. Schließlich sind es zur Kaserne bis zum Altstadtzentrum nur 600 Meter Luftlinie, allerdings müssen fast 80 Höhenmeter überwunden werden. So schön der Weg für Fußgänger und Radfahrer über die Promenade, den Kalvarienberg und die Sternschanze in die Parkstadt ist, desto beschwerlicher lässt er sich überwinden, wenn er nicht barrierefrei bleibt.  Ein neues Brückenbauwerk in Verbindung mit einer Sommerrodelbahn oder einem Rutschenparcours könnte den Höhenunterschied besser ausgleichen und die Anbindung attraktiver machen.

Für Autofahrer ist das neue Stadtquartier umso attraktiver. Die benachbarte B2 verbindet den Standort gut in alle Richtungen und besonder schnell nach Augsburg und zur A8. Weil die Kreuzung Sternschanzenstraße/Jurastraße als Zufahrt zum neuen Alfred-Delp-Quartier durch mehr Verkehr belastet wird, soll die Kreuzung ausgebaut werden. Die Einfahrt bei der Sternschanzenstraße soll nämlich erhalten bleiben, kann aber erst nach 2019 genutzt werden. Dann wird die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in vorderen Bereich des Kasernengeländes geschlossen. Drei weitere Zufahrten zum neuen Wohnviertel sind geplant.

Weil momentan nicht das ganze Areal zur freien Verfügung steht, müssen"zwei vorerst getrennte Planungsgebiete in Unabhängigkeit und später in Abhängigkeit des anderes Gebiets funktionieren", heißt es in der Auslobung. Das bedeutet, im Architekten-Wettbewerb müssen zwei Teilbereiche bearbeitet werden. Der 22 Hektar große Teil A gehört seit Ende 2016 dem Kommunalunternehmen Stadtentwicklung Donauwörth, eine 100 prozentige Tochter der Stadt. Hier sollen schon im Juli die Abrissbagger anrollen. Der kleinere Teil B steht erst Ende 2019 für die städtebauliche Entwicklung zur Verfügung.

Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit

In beiden Teilen des Geländes soll unabhängig von der derzeitigen Nutzung ein Wohngebiet, mit Dienstleistung, nicht störendem Gewerbe, Erholung- und Freizeitangebot enstehen. Oberbürgermeister Armin Neudert nennt das eine "Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit, in der die Generationen zusammen leben". Es ist davon auszugehen, dass mindestens 1500 Einwohner im neuen Viertel wohnen werden. Das entspricht etwa 500 bis 700 Wohneinheiten. Diese wird sich auf Geschosswohnungen, Reihen- Doppel- und Einfamilienhäuser aufteilen. Für etwa 100 Kinder, mit denen man rechnet, sollen eine Kindertagesstätte sowie zwei Spielplätze zur Verfügung stehen. Für Jugendlich wird ebenso ein Treffpunkt benötigt und ein Fußballfeld eingeplant

Erst bei der Bebauung des heutigen Areals der Asylbewerbereinrichtung sollen auch kleine Nahversorungseinheiten wie Metzger und Bäcker entstehen. Ein großer Supermarkt wäre aber laut OB Neudert nicht geplant, dieser Stände in Konkurrenz zum ebenfalls zukünftig neuen Edeka-Markt in der Andreas-Mayer-Straße.

Bleibt Gebäudebestand erhalten?

Die meisten Gebäude der Kaserne sind in einem sanierungsbedürftigen Zustand und können nur mit großem Aufwand für eine zivile Nutzung verwendet werde. Von der Stadt Donauwörth wird daher angestrebt, sämtliche Gebäude abzureisen. Wie der Auslobung zu entnehmen ist, könne man sich jedoch vorstellen, das Empfangsgebäude am Haupteingang zur Kaserne zu erhalten, um an die Historie des Ortes zu erinnern.