29. April 2021, 10:15
Stadtrat Nördlingen

Fahrplan für Nördlinger Hallenbad steht

Architekt Amandus S. Sattler aus München stellte dem Bau-, Verwaltungs- und Umweltausschuss die Preisträger des Architektenwettbewerbs für das neue Hallenbad vor. Bild: Maximilian Bosch
Am Dienstag wurden im Bauausschuss der Stadt Nördlingen die Sieger des Architektenwettbewerbs für das neue Hallenbad gewürdigt. Dabei stellte Jürgen Eichelmann auch den weiteren Zeitplan für das Großprojekt vor.

Der Vorsitzende des Preisgerichts, Architekt Amandus S. Sattler, zeigte den Ausschussmitgliedern die Entwürfe der Preisträger und erläuterte, nach welchen Kriterien sie ausgewählt wurden. Die 18 Einsendungen teils namhafter Architekturbüros wurden nach ihren städtebaulichen und architektonischen Qualitäten, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, sowie Energie und Nachhaltigkeit beurteilt.

Das Preisgericht, bestehend aus Oberbürgermeister David Wittner und seinen Stellvertreterinnen Rita Ortler und Gudrun Gebert-Löfflad sowie vier Fachpreisrichtern, einigte sich auf drei Preisträger (ein 1. Preis und zwei 2. Preise) und sprach fünf Anerkennungen aus. Bei letzteren habe man auch "extremere" Ansätze gewürdigt, sagte Sattler, bei den Preisträgern nicht: "Wir sind auf dem Tisch geblieben, auf dem Boden der Tatsachen."

Über die Entwürfe der Preisträger

Einen der 2. Preise bekam der Entwurf von 4a Architekten aus Stuttgart und nsp landschaftsarchitekten aus Hannover. Von diesem Büro habe Sattler noch nichts anderes als Bäder gesehen, es handele sich um Experten. Der Entwurf zeichnet sich u.a. durch ein freischwebendes Dach und eine große Glasfront aus. Die Planung der Umkleiden im Keller gefiel dem Preisgericht allerdings nicht. Der Entwurf ist auf der Website des Büros zu sehen.

Den anderen 2. Preis erhält das Büro 03 Architekten GmbH aus München. Der Entwurf zeige ein "Gebäude, das so ein bisschen in die Zukunft weist", so Sattler. Das ebenerdige Bad mache keinen großen Aufriss und füge sich harmlos in die Umgebung des Sportparks ein. Gleichzeitig schaffe die massive Holzkonstruktion, die das Dach trägt, eine sehr schöne Atmosphäre. Wegen einiger funktionaler Schwächen lande der Entwurf dennoch nur auf dem zweiten Rang.

Den ersten Preis sicherte sich das Büro löhle.neubauer_architekten BDA pmbb aus Augsburg. Der Entwurf liege gut auf dem Platz bei der Tennishalle und habe eine schöne Fassadenfläche, so Sattler. Auch der nordwestlich gelegene Eingang wurde positiv erwähnt. "Wir sind überzeugt, dass uns eine gute Auswahl gelungen ist", meinte Oberbürgermeister Wittner.

Wie es jetzt weiter geht

Jürgen Eichelmann, Sachgebietsleiter Hochbau bei der Stadtverwaltung, stellte im Anschluss den weiteren Fahrplan vor. Den drei Preisträgern werden nun die Kriterien des anschließenden VgV-Verfahrens mitgeteilt. Dazu gehört seit neuestem auch die Ausrichtung des Bades als Dreifachübungsstätte, d.h. ein Bad, in dem gleichzeitig drei Schulklassen Schwimmunterricht bekommen können. Laut Wittner und Eichelmann ist dafür nur eine geringfügige Anpassung des Raumkonzepts nötig, nämlich ein zusätzlicher Duschraum und ein zwei Meter breiteres Differenzierungsbecken als bisher geplant. Dadurch können höhere Fördermittel in Anspruch genommen werden, bis zu 1,3 Millionen Euro wurden genannt. 

Interessant wird es am 24. Juni: Dann wird in der Vollsitzung des Stadtrats entschieden, ob das Bad von Anfang an mit Sauna gebaut wird oder ohne, und der Auftrag wird an das Architekturbüro und die Projektanten vergeben. In einer weiteren Stadtratssitzung am 8. Juli soll die Entscheidung über die Dreifachübungsstätte und eine eventuelle 6. Bahn für das Schwimmerbecken fallen, bevor dann am 22. Juli das endgültige Raumprogramm verabschiedet werden soll.

Darauf folgt die circa zweijährige Bauzeit, mit einer Eröffnung wird laut Jürgen Eichelmann im September 2024 zu rechnen sein.