1. Dezember 2016, 10:00

Konversion: Diskussion um die Bebauung des Kasernenareals

Bei einem Symposium wurde über die künftige Bebauung auf dem Kasernenareal diskutiert. Bild: Sara Vian
Wie kann die Parkstadt besser an die Altstadt angebunden werden? Wie wird das Areal der Kaserne genutzt? In einem Symposium haben sich Architekten, Stadträte, Stadtverwaltung, die Regierung von Schwaben und Bürger Gedanken gemacht. 

Donauwörth - Visionen, Ideen und ganz konkrete Zielsetzungen prägten das Symposium „Wohnen in Donauwörth – Das neue Alfred-Delp-Quartier“, das am vergangenen Samstag (26.11.) im Haus der Begegnung stattfand. In drei Workshops diskutierten rund 60 Architekten, Bürger, Stadträte, Vertreter der Stadtverwaltung und der Regierung von Schwaben intensiv Chancen und Möglichkeiten bei der Gestaltung des Kasernen-Areals. Oberbürgermeister Armin Neudert unterstrich in seiner Begrüßung die Chancen und Möglichkeiten, die der Stadt bei der Aufgabe der Konversion und der konkreten Überplanung des Geländes offen stünden. Die Vertreterin des Fördergebers, der Regierung von Schwaben, Christine Schweiger, machte deutlich, wo die Stadt in diesem Prozess jetzt steht: „Von allen Kommunen, die in Schwaben von der Bundeswehrreform im Jahr 2011 betroffen waren, ist die Stadt Donauwörth bislang am weitesten vorangekommen. Die Regierung von Schwaben wird Donauwörth bei der Konversion mit den Programmen der Städtebauförderung auch weiterhin finanziell und planerisch unterstützen“.

Thematisch untergliederte sich das Symposium, nach Impulsvorträgen am Vormittag, nachmittags in drei Workshops mit den Themen „Zielgruppen und Wohnformen“, „Wohnprojekte und bezahlbare Grundrisse“ sowie „Wohnumfeldqualität - Nahversorgung und Freiflächenangebot“. In allen Arbeitsgruppen verdichteten sich dabei die Ergebnisse zum Wunsch nach neuen Formen der baulichen Mischung und dem Setzen eines ganz eigenen Markenzeichens, etwa in dem von vornherein eine soziale Mischung angestrebt wird: „Es geht um den Aspekt der sozialen Stabilität des neuen Wohnareals, sprich: Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher Einkommens-, Sozial- und Altersstruktur sollen dort miteinander leben“, so Oberbürgermeister Armin Neudert.

Konkret soll bei den weiteren Planungen die Anbindung sowohl an die jetzige Parkstadt als auch an die Altstadt verfolgt werden. Auf dem Areal selbst böte sich eine nicht zu dichte Bebauung mit einem Mix aus Einfamilienhäusern, Geschoßbauten und auch gewerbliche Nutzungen, beispielsweise für Freiberufler, an. Und besonderes Augenmerk soll auf Orte für Treffen und Begegnungen der künftigen Bewohner im neuen Wohnquartier liegen. „Da komplett neu bebaut wird, können von vornherein auch Aspekte wie Barrierefreiheit, Inklusion und demographiegerechtes Wohnen bedacht werden“, so Stadtbaumeister Kay Wannick. Hierin sowie in einer lebendigen Mischung aus Wohnen und Arbeiten könnte ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des neuen Quartiers realisiert werden.

Die grundsätzliche Bedeutung der Schaffung neuen Wohnraums hob Architekt und Stadtplaner Prof. Franz Pesch hervor, dessen Büro das Symposium fachlich und organisatorisch begleitete: „Wenn Sie mit Wirtschaftsunternehmen sprechen, dann fragen alle bald nach Wohnraum. Heute wurde hier lebendig diskutiert - so muss Baukultur sein“.

Oberbürgermeister Armin Neudert dankte der Regierung von Schwaben für das intensive Engagement und die Begleitung im bisherigen und weiteren Verlauf. „Es war eine sehr lebendige, ein sehr konstruktive aber zugleich ergebnisorientierte Veranstaltung, insgesamt anknüpfend an die Bürgerwerkstätten, aber auch an Ideen der Verwaltung und des Stadtrates, wurde die Planung konkretisiert“, so Oberbürgermeister Neudert in seinem Fazit. In einem nächsten Schritt sollen nun die Ideen und Zielsetzungen des Symposiums mit einfließen in einen städtebaulichen Wettbewerb für das Areal, der im kommenden Jahr von der Stadt mit finanzieller Unterstützung der Städtebauförderung ausgelobt wird.