In der Stadtratsitzung am Donnerstag erklärte der Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen, David Wittner, seine Bereitschaft zu einer erneuten Kandidatur für die Amtszeit 2026 bis 2032. In einem "Offenen Brief" an Städträtinnen und Stadträte, die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger informiert er über diesen Schritt.
"Offener Brief" von Oberbürgermeister David Wittner
Liebe Nördlingerinnen, liebe Nördlinger,
vor nunmehr fünf Jahren haben Sie mir das Vertrauen ausgesprochen und mich als jüngsten von fünf Bewerbern zum Oberbürgermeister unserer Heimatstadt gewählt.
Bei der Entscheidung für eine Kandidatur, die ich gemeinsam mit meiner Familie getroffen habe, war von den großen überregionalen Krisen, die uns ab dem Jahr 2020 begleiten würden (Corona, Krieg in Europa, Energiekrise, Inflation, schwächelnde Wirtschaft etc.), noch nichts zu ahnen. Als Oberbürgermeister durfte ich Nördlingen durch diese Krisen führen – mit einem starken Team in der Stadtverwaltung, klarer Haltung und transparenten Entscheidungen. Gemeinsam ist es uns gelungen die Herausforderungen mit Mut, Verstand und Weitblick anzugehen.
Wir haben wichtige Zukunftsprojekte, wie unser lang ersehntes neues Hallenbad, auf den Weg gebracht und stehen hier bereits kurz vor der Fertigstellung. Unser Wirtschaftsstandort und die Gemeinschaft in Nördlingen haben sich dabei einmal mehr als deutlich resilienter erwiesen, als es manche Schwarzseher prognostiziert hatten.
Wir haben gleichermaßen kräftig in die Kernstadt, wie auch in die Ortsteile investiert. Ob Klein- und Grundschulkindbetreuung, Wohnbau- und Gewerbegebiete, Radwege, barrierefreie Fußgängerwege, bezahlbarer Wohnraum, Umweltprojekte, Begegnungsräume oder besondere Veranstaltungen. Die Liste der umgesetzten Maßnahmen und Projekte ist lang. Sie wird unter anderem in unseren Jahresrückblicken dokumentiert und wird am Ende der laufenden Amtsperiode hunderte von Maßnahmen umfassen, die aufzuzählen den Rahmen an dieser Stelle deutlich sprengen würde.
Dies ist nicht die Leistung eines Einzelnen, sondern vieler engagierter Menschen und Institutionen. Exemplarisch möchte ich die kirchlichen Gemeinschaften nennen, die insbesondere bei der Kinder- und Seniorenbetreuung unverzichtbare Aufgaben in unserer Stadt übernehmen. Auch hier wären noch unzählige Weitere zu nennen: Feuerwehren und Rettungsorganisationen, Inklusionsrat, Seniorenbeirat, Nachbarschaftshilfe, Jugendarbeit, Sport- und Gesellschaftsvereine, Kunst- und Kulturschaffende und viele mehr, die das Leben in unserer Stadt – zumeist ehrenamtlich - bereichern und lebenswert machen.
Unsere eigene Verwaltung mit ihren rund 300 Mitarbeitenden bewältigt vielseitige Aufgaben, von der baulichen Weiterentwicklung über Sicherheit und Ordnung, Finanzplanung und Projektentwicklung bis hin zur Gestaltung des kulturellen Lebens. Auch Wasserversorgung, Kinderbetreuung, Bäderbetriebe, Sportstätten, Museen und weitere Einrichtungen, die unsere Stadt einmalig machen, werden direkt von uns betreut und unterhalten. Trotz zusätzlich zugewiesener Aufgaben „von oben“, teils überbordender bürokratischer Anforderungen und einer ambitionierten eigenen Agenda halten wir den Personalstand konstant schlank und leistungsfähig. Ungeachtet des demografischen Wandels und des Ausscheidens langjähriger Leistungsträger ist es uns stets aufs Neue gelungen gute Leute für die verantwortungsvolle Arbeit bei der Stadt Nördlingen zu gewinnen.
Die Arbeit im Nördlinger Stadtrat ist lösungs- und ergebnisorientiert und nicht von parteipolitischem, oder persönlichem Geplänkel geprägt. Ich selbst bin parteifrei. Die Parteifreie Wählergemeinschaft (PWG) ist meine politische Heimat. Ihre Unterstützung hat mich auf dem Weg in das anspruchsvolle Amt getragen und begleitet mich bis heute.
Ich arbeite jeden Tag gerne für unsere Heimatstadt. Das Amt des Oberbürgermeisters war für mich nie ein Karrieresprungbrett. Die Zusammenarbeit mit allen demokratischen Kräften, den Abgeordneten in Bund und Land zum Wohle unserer Stadt ist für mich eine Selbstverständlichkeit. So sehe und lebe ich meine Rolle auch im Rat. Das stärkste Argument, die beste Lösung für Nördlingen steht an erster Stelle. Damit bin ich angetreten und darauf können Sie sich auch weiterhin verlassen.
Wir haben ein Leitbild und Ziele, die über den Tag hinaus gehen und Nördlingen weiter nach vorne bringen werden. Auch in unsicheren Zeiten haben wir eine klare Agenda und verfolgen zielgerichtet all die Projekte, die uns jeden Tag fordern. Und wir sollten dabei nie vergessen, dass wir das Glück haben in einer wunderschönen Stadt umgeben von einem einmaligen Naturraum zu leben. Dies wird einem gerade beim Blick über die Stadtmauer oder den Rieskrater hinaus immer wieder bewusst.
Nördlingen steht für Geschichte, Gemeinschaft und Lebensqualität. Um diese Werte für kommende Generationen zu bewahren und weiterzuentwickeln, gehen wir heute schon entschlossene Schritte. Die nachhaltige Entwicklung einer lebenswerten Stadt („cittaslow“) ist dabei nicht nur ein Schlagwort, sondern ein Prinzip, das unser Handeln leitet. Wir werden weiterhin echte Teilhabe und ein solidarisches Miteinander ermöglichen, sind gastfreundlich und weltoffen. Wir bleiben wirtschaftlich erfolgreich und werden dabei der Verantwortung für den Schutz unserer Umwelt gerecht.
Durch mein Amtsverständnis und die Arbeit der vergangenen Jahre bin ich nah an den Menschen in unserer Stadt und tief in allen relevanten Themen. Ich spüre weiterhin sowohl Unterstützung, wie auch die eigene Energie, die es für eine erfolgreiche Amtsführung braucht.
Die kommenden Jahre bieten die Möglichkeit, begonnene Projekte weiterzuführen und neue Ideen mutig anzupacken – im Dialog mit Ihnen allen, mit Tatkraft und mit einem klaren Kompass.
Damit Nördlingen weiter „rund läuft“, möchte ich meiner Heimatstadt gerne auch in Zukunft meine ganze Kraft zur Verfügung stellen.
Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir bislang entgegenbracht wurde und freue mich auf Ihre Unterstützung bei der OB-Wahl 2026!
Ihr David Wittner