Symbolbild. Bild: pixabay
In der Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Die Linke Asbach-Bäumenheim prangerte Kreistags- und Gemeinderatsmitglied Manfred Seel die zu teure Rathaussanierung an. Das Geld sei an anderer Stelle besser investiert.

Kern seiner Ausführungen war die Investitionspolitik der Gemeinde Asbach-Bäumenheim, die Seel aufs Schärfste kritisierte. Zum einem würden die Prioritäten völlig falsch gesetzt, es werde gutes Geld ausgegeben, das für notwendige Investitionen fehle. Bei dem „Millionen-Projekt" Rathaus habe er selbst für die vorgeschriebene und notwendige Fluchttreppe, für den Aufzug, für einen barrierefreien Eingang, aber auch für den Ausbau des Serverraums und für die Modernisierung des Bürgerbüros mitgestimmt.

Unverständnis habe er geäußert für eine Beleuchtung für die Bibliothek in Höhe von 44.000 Euro, einen Ausbau des Dachgeschosses für nahezu 400.000 Euro, eine Klimaanlage für 116.000 Euro und für eine Fenstersanierung in Höhe von 190.000 Euro. Diese überzogenen Investitionen seien unverantwortlich, sagte Seel, wenn man bedenke, dass sich in der Schule die Mäuse die Hände reichen. Seel erläuterte, die Gemeinde habe einen Investitionsstau von mehr als 40 Millionen Euro, wie zum Beispiel die Erneuerung der Grund- und Hauptschule, die Erneuerung der Turnhalle am Bad, weitere Sanierungsmaßnahmen am Bad, einen eventuellen Neubau in der Sportanlage am Sportplatz und die Weiterführung und Vollendung der Ortskernsanierung in Millionenhöhe. Des Weiteren gebe es kein Konzept für die Schmutterhalle. Auch die Wasserversorgung und der Neubau eines Wasserhauses führte Seel an.

Seel will selbstständige Wasser- und Stromversorgung

Bei diesem Thema wurde Seel emotional. "Die Gemeinde und das Gemeindeoberhaupt schlafen vor sich hin. Während alle Kommunen die Thematik Umweltschutz und nachhaltige Gemeinde an vorderste Stelle stellen, bauen wir ein bestehendes und hervorragendes Rathaus auf luxuriöse Art und Weise um." Gerade das Fehlen einer Zukunftsvision, wie zum Beispiel der Eigenständigkeit der Grundversorgung, sei zu kritisieren, sagte Seel.

„Wir sind abhängig von Donauwörth, wir haben keine eigene Kläranlage, wir haben keine eigenständige Wasserversorgung, sind nicht mal Mitglied in der Oberndorfer Wasserversorgungsgruppe, geschweige denn dass wir uns über eine dezentrale und autarke Stromerzeugung Gedanken machen für eine Industriegemeinde, wie sie Asbach-Bäumenheim ist“, wetterte Seel. Seit Jahren habe er immer wieder die eigenständige Wasserversorgung angemahnt, aber auch einen Kläranlagen-Bau und den Rückkauf des Leitungsnetzes von der LEW in die Eigenständigkeit.

„Bäumenheim ist nicht Dubai, wo die Herrscher in luxuriösem Ambiente und Luxus regieren, während das Volk in der Wüste darbt." Seel erklärte, er vermisse die richtige Balance zwischen der Erfüllung von notwendigen Bürgerbelangen und Wünschenswertem. Manchmal habe er den Eindruck, dass die Gemeindespitze im Bäumenheimer Rathaus sich mehr um sich kümmere, anstatt sich bewusst zu sein, dass das Hauptaugenmerk im Rathaus Bürgerinnen und Bürgern zu gelten habe. (pm)