Am Ende der Stichstraße sind sieben Gebäude geplant. Bild: Mara Kutzner
Eine Bauvoranfrage für ein Grundstück in der Promenade sorgte für Diskussion unter den Bauausschussmitgliedern in Donauwörth. Nicht zuletzt weil die Bauvorhaben über den Bebauungsplan hinausschießen. 
Donauwörth - Auf der Tagesordnung am Montag des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses in Donauwörth standen zwei Bauvoranfragen. Besonders die zweite Anfrage war Grund für Diskussion im Ausschuss, und auch die Anlieger sehen laut Oberbürgermeister Armin Neudert das Projekt kritisch.
Geplant ist, dass ein ca. 5100 Quadratmeter großes Grundstück oberhalb der Promenade mit sieben Wohnhäusern und insgesamt 30 Wohneinheiten bebaut werden soll. Die Promenade ist vor allem eines, nämlich das Erholungsgebiet in der Innenstadt. In der Parkanlage sind aber nicht nur Radfahrer und spielende Kindern zu Hause, sondern ist auch exklusive Wohnlage in Donauwörth.
Auf der Talseite oberhalb des Kaibachs sollen vier dreigeschossige Mehrfamilienhäuser mit je sechs Wohneinheiten mit fast 100 Quadratmetern entstehen. Jedes dieser Wohnhäuser soll in zwei Wohnabschnitte geteilt werden, welche über ein offenes oder verglastes Treppenhaus verbunden werden. Durch diesen „Treppenhaustrick“ sind es sogar acht Gebäude die entstehen. Die Wohnhäuser verfügen über eine talseitige erschlossene Tiefgarage, die restliche Stellplätze sollen durch oberirdische Parkflächen nachgewiesen werden. Auf der Ostseite sind drei Wohnhäuser mit zwei Wohneinheiten geplant. Es handelt sich hierbei um zwei zweigeschossige Gebäude und ein modernes dreigeschossiges Gebäude mit jeweils einer Grundfläche zwischen 128 und 160 Quadratmetern. Die Zufahrt soll über die Promenade über eine bereits vorhandenen Stichstraße erfolgen.
Stadtbaumeister Kay Wannick erklärte, dass daher einige Befreiungen von den im Bepauungsplan festgelegten Richtlinien nötig wären. Denn im Bebauungsplan „Obere Promenade“ sind allerdings nur fünf Wohnhäuser mit 12 bis 15 Wohneinheiten vorgesehen. Zudem sind die Mehrfamilienhäusern als auch die Einfamilienhäuser zu hoch. Die Mehrfamilienhäuser sind zum Beispiel 3 Meter zu hoch geplant. Bei dem dreistöckigen Haus sind es bergseits anstatt 4,50 Meter 8,50 Meter und auf der Talseite anstatt 6,50 Meter sogar 10 Meter. Auch die anderen beiden Einfamilienhäuser sind höher geplant als im Bepauungsplan zulässig.
Viele der Bauausschussmitglieder brachten zum Ausdruck, dass sie die Bebauung nicht befürworten. Günter Schwendner (SPD) befürchtet zum Beispiel, dass die schmale und sehr steile Auffahrt als Rettungsweg für Feuerweh und Krankenwagen schwer zu meistern sei. Die Zufahrt über die Kapellstraße in die Promenade, sie bereits ein Nadelöhr. Johann Obermaier (CSU) erinnerte daran, dass die Promenade ursprünglich als die Erholungszone der Stadt  gedacht war, man sich heute aber mit Parkplätzen und Bebauungen in der Promenade beschäftigt. Josef Reichensberger (AL/JB) schlug vor, sich das Gelände bei einem Ortstermin anzusehen. Die Stadträte sprachen sich einstimmig für diesen Vorschlag aus und wollen über die Voranfrage erstmal noch nicht entscheiden.