15. Dezember 2023, 08:05
TSV 1861 Nördlingen

Regionalliga-Herren siegen gegen Schwabinger Basketballer

Spiel der Nördlinger Basketballer in der 1. Regionalliga. Bild: Gerd Lessau
Nach dem die Regionalliga-Herren des TSV Nördlingen am vergangenen Wochenende ohne Betreuer und Trainer den Tabellenzweiten aus Vilsbiburg geschlagen haben, konnten sie sich nun mit einem weiteren Sieg gegen den MTSV-Schwabing den Platz in den Playoffs fast uneinholbar sichern.

Das Spiel, das wegen dem Schneechaos verschoben werden musste, wurde am Mittwoch in der Mehrzweckhalle nachgeholt. Diesmal war auch Trainer Imreh wieder an der Seitenlinie, der sich gut von seiner Corona-Erkrankung erholt hat. Mit den zahlreichen eigenen Fans im Rücken, wollten die Rieser ihre Siegesserie fortführen. Mit dem Schwung von sechs Siegen aus den letzten sechs Spielen, sollte es gegen die zuletzt schwächeren Gäste den Siebten geben.

Holprige erste Minuten

Die Gäste traten aber überraschend stark auf. Von Anfang an hatte der TSV Nördlingen Schwierigkeiten in der Offensive. Die Verteidigung der Münchner war ähnlich aggressiv wie die der Hausherren. Center Robin Seeberger eröffnete das Spiel, nachdem er perfekt von Guard Leo Schwarzenberger in Szene gesetzt wurde. Bei den Gästen war es der Flügelspieler Müller, Topscorer der Münchner, der nur sehr schwer zu verteidigen war. Immer wieder konnte er seine Größe perfekt einsetzen. Die ersten Minuten waren allerdings mehr von Ballverlusten, Fouls und Fehlwürfen geprägt als von schönen Spielzügen und Treffern.

Mit knapper Führung in die Viertelpause

Mit einem weiteren Steal sorgte Jasper sogar durch einen ersten kleinen Lauf für eine 10-4 Führung für die Gäste. Die Nördlinger fanden kaum Wege, um an Punkte zu kommen, bis dann Kapitän Eichler Verantwortung übernahm und seine Dominanz in der Zone ausnutzte. Guard Minguillon, Topscorer der Partie mit 30 Punkten, erwischte einen absoluten Sahnetag, und konnte die Führung dann wieder in die eigenen Reihen bringen. Stone und Nachwuchsspieler Stoll erhöhten dann durch einen kleinen Lauf jeweils mit drei Punkten auf 20-14. Da man den schnellen Pointguard der Gäste aber oft nur mit Foul stoppen konnte, und er sicher an der Freiwurflinie verwandelte, ging man mit einer knappen Führung von 20-18 in die Viertelpause.

Schwierige erste Halbzeit

Auch im zweiten Viertel taten sich beide Teams nicht weniger schwer. Beide sammelten weiter Turnover und hatten wenig Wurfglück. Aufbauspieler Bene Schwarzenberger konnte dann seine Schnelligkeit nutzen, und stark in der Zone abschließen. Dieser war aber schnell mit drei Fouls vor der Halbzeit vorbelastet. Nachwuchsspieler Scherer konnte ihm dabei wieder einige wertvolle Minuten Pause geben. Selten gelang es den Nördlingern ihre gewohnte Offensivstärke aufs Parkett zu bringen.

Vier Minuten vor der Halbzeit konnte Leo Schwarzenberger dann mal einen freien und extrem wichtigen Dreipunktewurf verwandeln, um den Rückstand wieder zu verkleinern. Doch die Gäste ließen nicht locker. Mehrere Steals und einfache Punkte der Gäste zwangen Imreh dann zur Auszeit. Die kurze Verschnaufpause schien zu helfen, denn nach der Auszeit konnte Guard Stone sofort von jenseits der Dreipunktelinie treffen, und auch Eichler konnte in der Zone weiter Zähler sammeln. Minguillon sorgte nach eigenem Steal und drei Punkten dann wieder für einen zwei Punkte Rückstand. Und als Eichler zum erneuten Ausgleich traf, war auch die komplette Halle wieder da. Mit einem Punktestand von 39-39 ging es nach einer schwierigen ersten Halbzeit in die Pause.

Drittes Viertel auf Augenhöhe

Beide Teams starteten deutlich besser in die zweite Hälfte. Die Nördlinger stellten ihre offensive Taktik etwas um, aber auch die Münchner passten sich an die Rieser an. Die Landeshauptstädter starteten direkt mit einem Dreier in den Spielabschnitt, doch die Nördlinger Jungs versuchten nun zunehmend ihre beiden „Big-men“ besser einzusetzen. So war es vor allem Eichler, der die passenden Lösungen fand. Aber auch Schwarzeneberger und Stone kamen jeweils nach eigenem Steal zu einfachen Punkten. Dazu kam, dass Minguillon immer mehr Verantwortung übernahm. 13 Punkte, darunter drei Dreier steuerte er im dritten Viertel bei.

Es entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch zwischen zwei Teams auf Augenhöhe. Zwei Dreier in Folge verschafften den Nördlingern etwas Vorsprung, doch ihr Lauf wurde direkt vom Trainer der Gäste durch eine Auszeit unterbrochen. Sie konnten den Rückstand zwar nicht aufholen, allerdings verhinderten sie, dass sich der TSV weiter absetzt, und das, obwohl die Trefferquote der Heimmannschaft deutlich zunahm. Dabei punktete die Münchner hauptsächlich von der Freiwurflinie, was den Nördlingern in dieser Phase besonders weh tat, da es eigentlich den Anschein machte, als könnten sie sich nun endlich mal deutlicher absetzen.

Auch als die Führung zwischenzeitlich neun Punkte betrug, war es vor allem Müller, der immer wieder wichtige Punkte machte. Der Vorsprung wurde immer kleiner, und als Flügelspieler Kolev von außen verwandelt, glichen die Gäste wieder aus. Mit 71-71 ging es ins Schlussviertel.

Minguillon und Stone sichern den Sieg

Die Rieser schalteten jetzt nochmals einen Gang hoch. Minguillon und Stone trafen weiter von außen, die Brüder Schwarzenberger verteidigten noch enger, und Eichler setzte seinen Körper noch robuster ein. Schnell konnte man sich mit 80-72 etwas absetzen. Doch die junge Truppe aus München ließ nicht locker. Erneut war es Kolev der mit einem Dreier verkürzen konnte. Doch Minguillon fand erneut die perfekte Antwort und verwandelte erst einen Dreier und direkt danach auch noch aus der Mitteldistanz, und erhöhte wieder auf den vorherigen Abstand. Als Stone dann weitere zwei Würfe versenken konnte, und dann nach Foul an der Linie verwandelte, wurde die Führung erstmals zweistellig.

Vier Minuten vor Schluss konnte man den Gästen anmerken, dass ihnen die Kräfte langsam schwanden. Offensiv kam von den Münchner fast gar nichts mehr, und auch defensiv konnten sie am Ende nicht mehr dagegenhalten. Am Ende war es nochmal Minguillon, der seine bisher beste Saisonleistung mit einem weiteren Zweipunktewurf krönen konnte.

Zweiter Tabellenplatz und gute Aussichten auf die Playoffs

So war es ein hart umkämpfter, aber verdienter Sieg für den TSV, für den es nicht nur der siebte Sieg in Folge, sondern auch das fast sichere Ticket für die Playoffs. Denn mit einer Bilanz von acht Siegen und drei Niederlagen, hat man nun großen Abstand auf den fünften Platz. Mit diesem Sieg klettern die Jungs auf den zweiten Tabellenplatz. Für Schwabing war es ein weiterer Rückschlag, denn obwohl die Saison so gut begonnen hatte, muss man nun auf dem Vorletzten Platz der Tabelle um den Abstieg kämpfen.

Für die Rieser steht am Wochenende direkt der nächste Härtetest an, bei dem man versucht gegen Jahn München, den Neunten Sieg in Folge zu holen. Tip-off ist dann am Samstag, den 16.12.23, um 17:30 Uhr in der TS Jahn München Halle. (pm)

Für Nördlingen spielten:

Schwarzenberger L. (3), Schwarzenberger B. (4), Minguillon (30), Seeberger (4), Stoll (3), Stone (25), Eichler (26), Kluger, Scherer, Hahn, Geinitz.