Im Vorfeld hatte die SG Alerheim die Toto-Pokal-Partie gegen Jahn Regensburg als echtes "Jahrhundertspiel" bezeichnet und damit sollten sie auch recht behalten. Zu einem Pflichtspiel mit ähnlichen Voraussetzungen war es schließlich vor mittlerweile 25 Jahren mit dem DFB-Pokal-Spiel zwischen dem TSV Rain und Schalke 04 gekommen. Entsprechend groß waren Euphorie und mit Sicherheit auch Anspannung in der Riesgemeinde - besonders auch deshalb, weil die Verlosung erst vor rund zwei Wochen stattgefunden hatte. „Schon nach dem Kreispokalfinale hatten wir entschieden, das Spiel in Alerheim machen zu lassen. Komme, was wolle“, erklärte Alerheim-Präsident Florian Schnell im Vorfeld.
Aufopferungsvoller Kampf und disziplinierte Defensive
Gesagt, getan und so schaffte es der Verein mit der Hilfe zahlreicher Mitglieder und weiterer Helfer, die eigenen Sportanlage in kürzester Zeit auf die erwarteten Zuschauermassen vorzubereiten. Am Ende sahen das "Jahrhundertspiel" am Dienstagabend rund 1700 Personen aus dem gesamten Landkreis und darüber hinaus - darunter auch zahlreiche Amateurfußballer, viele von ihnen mit einem ähnlichen Traum: "Einmal im Leben gegen eine Profimannschaft spielen." Für die Spieler der 1. Mannschaft der SG Alerheim wurde dieser Traum am Dienstagabend Realität.
Dabei verkaufte sich die Mannschaft von Spielertrainer Tobias Fuchsluger besonders in der ersten Halbzeit mehr als gut. Von Nervosität war - abgesehen von kleineren Stockfehlern - nur wenig zu sehen und so entwickelte sich früh eine echte Abwehrschlacht, in der die Gäste aus Regensburg zwar drückend überlegen waren, sich dabei allerdings nur wenige klare Chancen heraus spielte. Die 1:0-Führung für den Drittligist in der 33. Minute resultierte dann auch - passend zum bisherigen Spielverlauf - aus einer Ecke. Nach großem Durcheinander schaltete Dejan Galjen am Schnellsten und schob freistehend ein. Regensburg-Kapitän Andreas Geipl erhöhte wenig später auf 2:0. Auch nach den zwei bitteren Gegentreffern gab sich die Heim-Elf keineswegs auf. Ganz im Gegenteil und so hatte Florian Veit kurz vor dem Pausenpfiff sogar den Anschlusstreffer auf dem Fuß, als er sich im Strafraum durchsetzte und dann am starken Torwart scheiterte.
Stolz auf das Geleistete
In der zweiten Hälfte dann ein ähnliches Bild: Regensburg mit viel Ballbesitz und Alerheim mit einem aufopferungsvollen Kampf, der allerdings unheimlich viel Kraft kostete. Daran änderten auch die Wechsel nichts. Folgerichtig kam die Gästemannschaft zu immer mehr Chancen und am Ende stand eine 0:8-Niederlage für die SG Alerheim. Und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, kann der Verein stolz auf das Geleistete sein - auf und auch neben dem Platz. In den kommenden Wochen bis zum Start der neuen Kreisliga-Saison wird für die Mannschaft vor allem darum gehen, zur Normalität zurückzukehren und gleichzeitig die Euphorie der vergangenen Wochen mit in die Vorbereitung zu nehmen.